Es ist das Jahr 1974. Die Bundesrepublik Deutschland gewinnt zum zweiten Mal die Fußballweltmeisterschaft. Derweil schickt Muhammad Ali beim „Rumble in the Jungle“ George Foreman auf die Bretter und setzt sich die Boxerkrone im Schwergewicht auf. Das Schweden-Quartett Abba erlebt beim Grand Prix de Eurovision sein Waterloo und US-Präsident Nixon widerfährt Selbiges wegen Watergate. Alles Geschichte.
Doch 1974 ist auch putzmunter und gegenwärtig. Denn in jenem Jahr beginnt Beatrix Hoffmann ihre berufliche Laufbahn – und die ist noch nicht zu Ende. Vor Kurzem hat die gebürtige Neuwiederin ihr 50-jähriges Dienstjubiläum beim Notariat Bohr und Adler gefeiert. „An einem solchen Tag wird deutlich, was ein angenehmes Betriebsklima und gute Arbeitsatmosphäre in Zeiten der Fachkräfteproblematik alles bewirken können“, wird Landrat Achim Hallerbach in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung Neuwied zitiert.
Tiefe Verbundenheit zum Unternehmen
Er lobt auch die Bedeutung intakter zwischenmenschlicher Beziehungen für die Firmenverbundenheit, denen das Notariat über den Tag hinaus gerecht werde. Der Dienstjubilarin selbst haben der Landrat und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig nicht nur im Namen von Kreis und Deichstadt Respekt dargebracht. Neben der Anerkennung und kulinarischen Geschenken hatten beide ebenfalls eine Ehrenurkunde der langjährigen Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, im Gratulationsgepäck.
Im Jahr 1957 wird Beatrix Müller geborenn und wächst daraufhin mit ihrer jüngeren Schwester und ihren Eltern in der Bismarckstraße am Moltkeplatzu auf. Die Jubilarin beginnt beginnt nach ihrer schulischen Laufbahn ihre Ausbildung im Notariat am 1. Juli 1974. Damals wirkt noch Hans Georg Jungblut als Notar im frisch bezogenen Bürogebäude in der Bahnhofstraße 29, in dem unter anderem auch die Röntgenpraxis Vatter ihre Adresse hatte, weiß die Kreisverwaltung zu berichten.
Beatrix Hoffmann seit jeher eine Kostante
Ursprünglich sei das Notariat auf der Ecke Bahnhofstraße/Bismarckstraße ansässig gewesen, 2012 wurden die Räumlichkeiten des Notariats in die Hermannstraße 43, das ehemalige Arbeitsgerichtsgebäude, verlegt, ist dem Schreiben zu entnehmen. 1997 kommt Marc Bohr als Notar hinzu. Auf das Ausscheiden von Jungblut aus dem Notaramt im Jahr 2003 erfolgt im Folgejahr die Ernennung von Andree Adler zum Notar.
Beatrix Hoffmann ist die Personifizierung der Vorbildfunktion im Berufsleben.
Landrat Achim Hallerbach lobt den Arbeitseinsatz der Jubilarin.
Die Konstante bleibt von Anfang an Beatrix Hoffmann. Ihre Ausbildung beendet sie erfolgreich verkürzt um ein halbes Jahr und somit ist sie bereits 1976 – oder wie es damals noch so schön hieß: „Notargehilfin“. In der Folge ihrer Weiterbeschäftigung durchläuft die Neuwiederin alle inhaltlichen Bereiche und bearbeitet sämtliche entsprechenden Rechtsgebiete angefangen vom Grundstücksrecht, weiter über Erbrecht und Familienrecht bis hin zu Handels- und Gesellschaftsrecht.
Schon immer Verantwortung übernommen
Eine inhaltliche Trennung der Bearbeitung, wie heute aufgrund der Anforderungen unabdingbar, gibt es in den Notariaten damals wenig. Wenn man gut ausgebildet und an seiner Arbeit interessiert ist, so wie Beatrix Hoffmann, dann macht man eben „alles“. Die Verantwortung, die die Neuwiederin im Laufe der Jahre übernimmt, wird zunehmend größer. Vor allem im Grundstücksbereich entwickeln sich zunehmend komplexere Aufgaben, mit denen sich Beatrix Hoffmann auseinandersetzt.
Dazu zählen die Entwicklung von Baugebieten und die verstärkte Bildung von Wohnungseigentum ebenso wie neu entstandene Vertragstypen, die in den Notariaten umgesetzt werden müssen. Darunter finden sich unter anderem die damals modernen, aber heute bedeutungslosen Bauherrenmodelle und die heute noch bedeutsamen Bauträgerverträge, mit ihren jeweils speziellen und häufig nicht einfachen Anforderungen.
Rente? Noch lange nicht gänzlich in Sicht
„All diesen Aufgaben stellte sich Beatrix Hoffmann und bewältigte sie selbstständig. Neben der Bürotätigkeit bildete sie sich fachlich konsequent fort und wurde so zu einer tragenden Säule des Büros, was unter anderem dazu führte, dass sie – noch von Jungblut – zur Bürovorsteherin ernannt wurde“, wissen Marc Bohr und Andree Adler ihre langjährige Mitarbeiterin zu würdigen. Das Lob gilt umso mehr, als dass mit der Beförderung auch weitere Aufgaben verbunden waren, die hohes Vertrauen voraussetzten. So ist Beatrix Hoffmann auch ab dieser Zeit weitgehend in Personalbereiche, wie nicht zuletzt die Führung der Personalakten, eingebunden.
Nach Erreichen des „offiziellen“ Renteneintrittsalters hat Beatrix Hoffmann ihre Arbeitszeit zwar etwas reduziert, ist aber weiterhin im Notariat tätig und betreut hauptsächlich spezielle größere Projekte im Bereich des Wohnungseigentums und des Bauträgersegmentes. Eine Arbeitsauffassung, die auch Landrat Achim Hallerbach gefällt: „Beatrix Hoffmann ist die Personifizierung der Vorbildfunktion im Berufsleben“