Dieter Laux, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte Müllenbach, besucht mit der RZ die vielen herrlichen Aussichtspunkte entlang des Schiefergruben-Rundwanderwegs. Im Kaulenbachtal steht man im doppelten Sinne auf Bergbaugeschichte. Foto: Brigitte Meier Brigitte Meier
Leienkaul. Ein relativ geringer Anteil der Schieferbrocken, die die Bergmänner im Kaulenbachtal zwischen Müllenbach, Laubach und Leienkaul mühevoll und unter teils lebensgefährlichen Bedingungen aus den Tiefen der Stollen hervorholten, wurde tatsächlich zum Baumaterial für Dach und Fassade weiterverarbeitet. Der Rest landete auf den Abraumhalden. So hat sich der „Abfallberg“ aus Schiefergestein der ehemaligen Grube Mariaschacht in Leienkaul im Laufe der Jahrhunderte des Abbaus zur höchsten Schieferhalde Deutschlands aufgetürmt. Auf 125 Metern über der Talsohle bietet sich dem Wanderer ein faszinierender Ausblick auf eine einzigartige Kulturlandschaft, die zugleich die prägende Geschichte des Schieferbergbaus in der Region erzählt.
Zwischen dem. je nach Lichteinfall – blau-grau-violett-silbern schimmernden Schiefergeröll haben sich seit der Stilllegung der Grube Mariaschacht Fauna- und Flora-Biotope gebildet, die in der Regel in Mittelmeerländern gedeihen. Kleine gelbe, rote oder blaue Blütenkissen schmücken den grauen Untergrund, seltene Farne und wilde Orchideen haben die Schieferhalden erobert.