Wirtschaftsförderung Altenkirchen informiert über neue Technik
Photovoltaikanlagen für schwache Dächer: Wirtschaftsförderung Altenkirchen stellt Technik vor
Solaranlage auf Shopping-Center
Module für Photovoltaikanlage auf Dächern gibt es inzwischen auch mit weniger Gewicht. Somit können auch statisch schwächere Dächer für diese Art der Energiegewinnung genutzt werden. Foto: Jan Woitas/dpa
Jan Woitas. picture alliance/dpa

Kreis Altenkirchen. Nach Schätzungen sind etwa 20 bis 40 Prozent der Industriedächer in Deutschland aufgrund ihrer statischen Eigenschaften nicht für den Einsatz herkömmlicher Photovoltaik(PV)-Glasmodule geeignet. Das Gewicht der überwiegend eingesetzten monokristallinen Siliziummodule liegt zwischen 18 bis 25 Kilogramm pro Quadratmeter. Daher verzichten viele Unternehmen auf die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Firmendach.

Aktualisiert am 16. August 2024 18:14 Uhr

„Doch es gibt Alternativen, die bisher kaum bekannt sind“, erläutert Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, in einer Pressemitteilung. Es handele sich dabei um flexible Module, deren Gewicht nur 3 bis 4 Kilogramm pro Quadratmeter beträgt – leicht genug, um viele Firmendächer trotz schwacher Statik mit einer PV-Anlage auszustatten. Obwohl sie – wie die Glasmodule – Sonnenlicht in Strom umwandeln, unterscheiden sie sich in einigen Punkten grundlegend.

Die Wirtschaftsförderung habe die wichtigsten Erkenntnisse zu dem Thema zusammengetragen, so die Mitteilung weiter. Sie informiert in einer etwa einstündigen Onlineveranstaltung aus der Reihe „Zukunftsforum“ darüber, die am Donnerstag, 29. August, ab 10 Uhr stattfindet. Unter anderem wird die Firma Osnatech aus Bissendorf bei Osnabrück, die flexible Photovoltaikmodule vertreibt, über deren Für und Wider sprechen. Eingeladen sind alle Interessenten, insbesondere Unternehmen, auf deren Dächern die Installation einer herkömmlichen Anlage nicht möglich ist, sowie heimische Solarteure. Interessierte Unternehmen können sich per E-Mail an iris.scharenberg-henrich@kreis-ak.de anmelden.

Kostenfrage nicht pauschal zu beantworten

Die Frage, ob sich flexible Photovoltaikanlagen trotz etwas höherer Gesamtkosten und geringerer Garantiezeit wirtschaftlich lohnen, sei laut Kober pauschal nicht zu beantworten: „Bei der Kaufentscheidung gilt zu beachten, dass die flexiblen Module nur dann eingesetzt werden, wenn aus statischen Gründen der Einsatz der Glasmodule nicht möglich ist. Zweitens sollte sich die Größe der Anlage an der Stromgrundlast des Unternehmens orientieren.“ Ziel müsse es sein, möglichst viel des produzierten Stroms selbst zu verbrauchen und möglichst wenig einzuspeisen.

Denkbar sei darüber hinaus, die Anlage etwas größer auszulegen, dann jedoch in Kombination mit einem Batteriespeicher. „Die aus meiner Sicht entscheidende wirtschaftliche Messzahl ist der Preis für die Stromgestehungskosten, also der Preis, den ein Unternehmen für seinen selbst produzierten Strom bezahlen muss. Der liegt umgerechnet aktuell für eine 20-KW-Standardanlage bei etwa 10 Cent pro Kilowattstunde, also deutlich unter den Netzbezugskosten“, sagt der Leiter der Wirtschaftsförderung. Bei den flexiblen Modulanlagen würden die Stromgestehungskosten bei etwa 14 Cent pro Kilowattstunde liegen, da nicht nur der Anschaffungspreis etwas höher, sondern auch die Nutzungsdauer geringer sei.

Laut einer Abfrage der Wirtschaftsförderung bei den Solarteuren im Kreis bieten die Unternehmen Solar Conze (Roth) und S&S Haustechnik (Neitersen) die Installation solcher Module an. Die Unternehmen Foxsol aus Etzbach und die Photovoltaikanlagen Weitershaus GmbH aus Wissen sind daran interessiert, zukünftig solche Module anzubieten.

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