Am 28. Oktober werden an mehreren Stellen in Herdorf zwölf sogenannte Stolpersteine verlegt
Herdorfer Gedenken: Marie Daub – ein weiteres Opfer der NS-„Euthanasie“
Dieses Foto aus dem Jahr 1927 zeigt Marie Daub mit ihren Eltern in Herdorf. Etwa zwei nach dieser Aufnahme wurde die junge Frau, die unter Epilepsie litt, in eine Heilanstalt eingewiesen und 1934 zwangssterilisiert. Nach Aufenthalten in diversen Einrichtungen starb sie – offenbar völlig unterernährt – am 30. Oktober 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren – vier Tage nach ihrem 48. Geburtstag. Foto: privat

Herdorf. Die traurige Geschichte der Herdorfer Familie Dendel – Anfang Juni berichtete die RZ über eine ganze Familie, die Opfer der Euthanasieverbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus wurde. Eher zufällig war Carsten Trojan bei Forschungen zur heimischen Bergbaugeschichte auf dieses aufwühlende und zuvor unbekannte Kapitel in seinem Heimatort gestoßen. Auf Grundlage seiner Recherchen, die jetzt noch ein weiteres persönliches Schicksal zutage gefördert hat, will man in Herdorf nun, 75 Jahre nach Ende der NS-Diktatur, der Opfer in besonderer Weise gedenken – und zwar mit zwölf sogenannten Stolpersteinen, die am 28. Oktober an mehreren Stellen in der Stadt verlegt werden.

Die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen, mit chronischen körperlichen und seelischen Krankheiten in der NS-Zeit, euphemistisch als „Euthanasie“ („der schöne Tod“) umschrieben, ist das dunkelste Kapitel der deutschen Medizin- und Psychiatriegeschichte.

Wählen Sie Ihr Abo und lesen Sie weiter:

Bildschirm und Smartphone Zugriff auf alle Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen 4 Wochen
für 
0,99 € testen
Bildschirm und Smartphone
Zugriff auf alle
E-Paper Ausgaben und Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen
4 Wochen
gratis testen

Sie sind bereits Abonnent? Hier anmelden

Top-News aus der Region