Emmerzhausen. Der Neue macht aus seiner Nervosität keinen Hehl: Ja, er habe weiche Knie und auch etwas feuchte Hände, gibt Hans-Joachim Fries unumwunden zu. Er sei schlicht „überwältigt“ angesichts des besonderen Augenblicks und des Vertrauens, das man in ihn setze. Soeben ist der 68-Jährige durch den Gemeinderat zum neuen Ortsbürgermeister seines Heimatdorfs Emmerzhausen gewählt worden – mit zehn Ja- und zwei Neinstimmen. Der Erste Beigeordnete Marc Rosenkranz, der das Resultat verlesen hatte, gratuliert „dem Jogi“ zum „Wahnsinnsergebnis“ – und das gute Dutzend Zuhörer am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus applaudiert.
Dass er bislang über keine kommunalpolitische Erfahrung verfügt, verschweigt Fries in seiner Ansprache nicht. Aber er verspricht den Bürgern: „Ich werde meiner Heimatgemeinde dienen, so gut ich kann.“ Dies wolle er „offen und ehrlich“ tun und – was das Alltagsgeschäft betrifft – „üben, üben, üben“.