An der Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Realschule plus Ahrweiler fand für einen Teil des Lehrerkollegiums eine zweitägige Fortbildung statt, die sich mit dem Thema Konfliktbewältigung und herausforderndem Verhalten beschäftigte. Diese Veranstaltung, die mit Kosten von 2951,20 Euro für die Schule nicht mal eben so zu finanzieren gewesen wäre, wurde durch die Initiative „Helft uns Leben“ der Rhein-Zeitung und das Spendenshuttle finanziell ermöglicht. Die Fortbildung wurde inhaltlich von der Firma „Landepunkt“ gestaltet und bot eine gelungene Mischung aus theoretischen Einheiten und praktischen Übungen.
Faire und angstfreie Auseinandersetzungen wurden gefördert
Konflikte sind ein alltägliches Phänomen, das überall dort auftritt, wo Menschen aufeinandertreffen – sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Doch wie kann man Konflikten souverän begegnen und sie konstruktiv lösen? Um diese Frage zu beantworten, beschäftigten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Themen wie Distanz und Nähe, Abläufen im Gehirn sowie den sogenannten Statustypen und der „Statuswippe“. Diese Konzepte können dabei helfen, das Verhalten des Gegenübers besser zu verstehen und angemessen zu reagieren, sodass beide Seiten mit einem positiven Gefühl aus dem Konflikt hervorgehen können.
Ein zentraler Bestandteil der Fortbildung war die praktische Anwendung des Gelernten. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, selbst zu erleben, wie es sich anfühlt, wenn persönliche Grenzen überschritten werden. Diese Erfahrungen sind entscheidend, um in Konfliktsituationen nicht von Emotionen überwältigt zu werden. Zudem wurden verschiedene Werkzeuge vorgestellt, die in der Pädagogik eingesetzt werden können, um faire und angstfreie Auseinandersetzungen auf Augenhöhe zu fördern. Dabei wurde auch die Notwendigkeit von klaren, durchdachten und Erkenntnis bringenden Konsequenzen bei Regelverstößen thematisiert.
„Helft uns Leben“ half bereits im November 2023 an der Schule
Die Initiative „Helft uns Leben“ hatte bereits im November 2023 das Coaching einer Schulklasse gesponsert, das positive Auswirkungen auf das Klassenklima und den Umgang miteinander hatte. Um diesen nachhaltigen Effekt auf andere Klassen zu übertragen, wurde die Fortbildung für einen Teil des Kollegiums organisiert. Diese Lehrkräfte sollen künftig als Multiplikatoren fungieren und die erlernten Inhalte in ihrer Schule weitergeben. Eine Kernarbeitsgruppe hat sich gebildet, um die Inhalte der Fortbildung an die spezifischen Bedürfnisse anzupassen.
Das Ziel der Schule ist es, einen Raum zu schaffen, in dem sich alle Beteiligten verstanden und respektiert fühlen. Konflikte sollen konsequent und gewinnbringend auf Augenhöhe angegangen werden. Dies ist ein hohes Ziel, das jedoch nur erreicht werden kann, wenn man den ersten Schritt wagt. Die Fortbildung stellt einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar und zeigt, dass die Schule bereit ist, sich aktiv mit den Herausforderungen des Schulalltags auseinanderzusetzen.