Die Bürgermeisterwahl in Sinzig rückt näher. Aber wo drückt den Wählern in der Barbarossastadt und ihren Ortsteilen eigentlich der Schuh? Beim Bürgerdialog des Bewerbers Alexander Albrecht, Kandidat der Freien Wähler – Bürgerliste Sinzig, sind verschiedene Themen zur Sprache gekommen.
Windkraftanlagen in der Kritik
Etwa in Franken: Dort äußerten die Bürger deutliche Kritik an den geplanten Windkraftanlagen sowie am Zustand der Straßen. Darüber berichten die Freien Wähler (FWG) in einer Pressemitteilung. Demzufolge wurde moniert, dass der einstimmige Beschluss des Frankener Ortsbeitrats gegen das Windkraftvorhaben missachtet worden sei. Schließlich sei Franken bereits durch die nahe gelegene Autobahn vom ständigen Lärm geplagt, hieß es. Dazu merkte Albrecht an: „Es ist schade, dass Franken als einziger Ortsteil nicht im Sinziger Stadtrat mit einer Stimme vertreten ist.“ Daher sei eines seiner Ziele, den Anforderungen und Bedürfnissen der Ortsteile künftig mehr Gewicht zu geben. Was die Straßen in Franken betrifft, wurde der Bürgermeisterkandidat darauf hingewiesen, dass die jüngsten Sanierungen vor 30 Jahren erfolgt seien. Er werde keine Versprechen abgeben, so Albrecht. „Aber ich werde mich nach der Wahl darum kümmern“, bekräftigte er.
In Bad Bodendorf indes ging es hauptsächlich um das Thema Tourismus. Dessen Entwicklung sehen die Bürger dort als dringend notwendig, wie die FWG informiert. Es liege viel Potenzial brach, so die mehrheitliche Meinung der Anwesenden. Bad Bodendorf werde insbesondere mit dem geplanten Tennisclub-, dem noch im Bau befindlichen Minigolfgebäude und insbesondere dem Neubau des Thermalfreibads in den nächsten Jahren ein besonderer Anziehungspunkt, so der Bürgermeisterkandidat. Hier gelte es seitens der Stadt und Wirtschaftsförderung, aktiv für den Ersatz eines gastronomischen Angebotes, auch für die Dorfgemeinschaft, zu unterstützen, ergänzte er.

Thematisiert wurden auch die Wiederherstellung des Ahrradwegs sowie der Wiederaufbau des Spessartstegs, der nach aktueller Information der Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation für Ende 2026 angestrebt wird. Auf die Kritik Anwesender am Bürgerservice der Stadtverwaltung sagte Albrecht: „Die zahlreich vorgetragenen Erfahrungen aus allen Ortsteilen sowie der Kernstadt unterstreichen mein Ziel, durch Mitarbeitermotivation, organisatorische Veränderungen sowie Digitalisierung künftig einen besseren Service den Sinziger Bürgerinnen und Bürgern zu bieten.“
Entwicklung der Innenstadt im Blickpunkt
Um die Entwicklung der Innenstadt ging es im Bürgerdialog in Sinzig. Entscheidend sei, so Albrecht, dass zuerst Gespräche mit den Besitzern geführt werden, um das Interesse zu wecken, leer stehende Ladenlokale, etwa für eine Zwischennutzung für Künstler oder Start-up-Unternehmen, zur Verfügung zu stellen. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung für Veränderungen. „Die Bereitschaft wecken, etwas zu tun, ist in erster Linie zunächst eine Frage der Kommunikation“, unterstrich der Bürgermeisterkandidat. Dies gelte auch für die touristische Entwicklung Sinzigs. Die kürzlich beschlossene Verbreiterung der Ahr biete für die Stadt die einmalige Chance, „Sinzig an der Ahr“ für die Bewohner und Touristen attraktiv zu gestalten, führte Albrecht aus.
Wichtig sei ihm, so fuhr er fort, dass die Stadt die Sinziger Vereine künftig regelmäßig zum Austausch an einen runden Tisch einlade zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung. Dies müsse von der Verwaltung initiiert werden, denn schließlich profitiere die Stadt von den Veranstaltungen und Aktivitäten der Vereine, so Albrecht. Die anwesenden Feuerwehrleute interessierte die persönliche Einstellung des Bürgermeisterkandidaten zum Standort für die Feuerwehr auf der Jahnwiese. „Ich habe im Rat für diesen Standort gestimmt und werde mich im Falle der Wahl dafür einsetzen, dass dieses Projekt zügig für unsere Feuerwehr umgesetzt wird“, so Albrecht.