Vergleichsfotos zeigen die Zerstörungskraft der Flut und den Fortschritt der Arbeiten
Bad Neuenahr-Ahrweiler räumt auf: Vergleichsfotos zeigen die Zerstörungskraft der Flut und den Fortschritt der Arbeiten
In der Niederhutstraße in Ahrweiler hat sich vom 15. Juli bis zum 5. August bereits einiges getan...
Koniecki

Bad Neuenahr-Ahrweiler. 139 Tote hat die Sintflut an der Ahr gekostet, zahlreiche Menschen machte das Wasser zu Wohnungslosen. Und auch drei Wochen nach der Katastrophe müssen viele Bürger ohne Strom und Leitungswasser auskommen. Aber es gibt auch Fortschritte, es gibt auch Hoffnung.

Innerhalb weniger Wochen sieht es in manchen Straßen der beiden Stadtteile Bad Neuenahr und Ahrweiler schon anders aus. Die Bilder auf dieser Seite dokumentieren, was war und was ist. Einzelne Aufnahmen wurden nur wenige Stunden nach der Flut aufgenommen, am 15. Juli, andere ein paar Tage später, dem 21. Juli, als der Wiederaufbau schon im vollen Gange war: Als das Technische Hilfswerk (THW), private Freiwillige, Feuerwehren und zahlreiche andere Institutionen in die Region gekommen waren, um die Kurstadt wieder aufzubauen. Im Vergleich dazu gibt es jeweils ein Foto vom 5. August.

Zu diesem Zeitpunkt sind etwas weniger Helfer von außerhalb in der Stadt, aber es gibt sie noch. Julia Klöckner warnte kürzlich in der Rhein-Zeitung vor dem Ahrtal als „verlassenes Tal“, wenn keine Grundversorgung auf die Beine gestellt werde. Tatsächlich sehen derzeit viele Straßen wie die Geisterstädte aus Wild-West-Filmen aus. Etwa die Niederhutstraße in Ahrweiler kennt man tagsüber nicht so menschenleer, ebenso wenig den Platz an der Linde in Bad Neuenahr. Die Kreuzstraße sieht nach wie vor verheerend zerstört aus.

Auch recht aufgeräumte Straßen, wie die Jesuitenstraße, lassen bei näherem hinsehen nur erahnen, wo hier Schaufenster waren, wie gut das Essen schmeckte, wie gut man hier beraten wurde, wie viele Menschen ihren Lebensunterhalt hier verdienten.

Wenn man aber nur einen Fußmarsch weiter ein paar Fleißige bei ihrer Brotzeit genau vor dem Restaurant Ahr Vinum sitzen sieht, und diese sogar fröhlich lachen, dann kann man sich doch fast schon vorstellen, wie es einmal wieder sein könnte. Und auch die noch geschlossene Martin-Luther-Kirche, in der der Schlamm nach dem 14. Juli, und viele Tage danach noch, bis zu den Knien hoch stand, wird vielen Gläubigen bald wieder Hoffnung spenden.

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