Ursprünglich war die Rede davon, dass die eingestürzte Fahrbahn mit ihren Pfeilern gesprengt werden muss. „Die Erschütterung und die Gefahr, dass dadurch die intakten Pfeiler und zwei Spuren beschädigt würden, wäre zu groß“, sagte gestern Alex Hasenstab, der Bauleiter der Firma Kolb. Für ihn und die Fahrer der drei Großbagger ist der Auftrag in Sinzig kein gewöhnlicher. Sie reißen zwar berufsmäßig vor allem Brücken ab, „dann sind die aber halbwegs intakt, und die Statik steht.“
An dieser Baustelle gebe es aber keine statischen Berechnungen mehr. „Hier zählt die Erfahrung.“ In der Vorbereitung wurde eine große Rampe für die Baufahrzeuge von der intakten B 9-Fahrbahn zur Ahr hinunter aufgeschüttet. Unten wiederum ist eine große Arbeitsfläche aufgefüllt worden. Schwere Lkw haben tagsüber unter der Brücke tonnenweise dicksten Schotter abgeschüttet, der mit dem Bagger fast bis unter die angeknacksten Brückenteile verteilt wurde. „Fallbett“ nennt Experte Hasenstab das, was die Straßenteile auffangen soll.
Abbrucharbeit dauert circa drei Wochen
Um 15.43 Uhr hat Baggerfahrer Ralf Sauber damit begonnen, im „Knick“ den Beton und die Stahlarmierung mit der schweren Schere am 90 Tonnen schweren Bagger „anzuknabbern“. Bereits um 15.56 Uhr war er durch: Das abgeknickte südliche Brückenteil stürzte sanft ins Schotterbett. Dort kann es jetzt zerkleinert und abgefahren werden.
Der nächste Abbruchabschnitt ist die Beseitigung des Brückenteils über die Ahr, das im Norden auf der Rampe von Remagen her aufliegt, im Süden aber auf dem abgeknickten Pfeiler in der Ahr. Da sind die beiden Fahrspuren zudem auseinandergerissen. Unter dieses Brückenteil wurde im neu aufgeschütteten Uferbereich gestern mit dickem Splitt ebenfalls ein „Fallbett“ gebaut. Die Experten gehen davon aus, dass sie mit ihrer Abbrucharbeit spätestens in drei Wochen fertig sind.