In den Lehrplänen sollen in ZukunftKI-spezifische Fähigkeiten vermittelt werden
Rasante Entwicklungen: Hochschule Koblenz setzt auf künstliche Intelligenz
KI-Konferenz "AI.BAY 2023"
Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als ein Trend – die Hochschule Koblenz trägt dem durch die Einführung mehrerer neuer Studiengänge Rechnung.
picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Die rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und ihre hohe Verfügbarkeit haben das gesellschaftliche und insbesondere das akademische Leben verändert. Über den Einfluss der künstlichen Intelligenz auf die Hochschullehre hat das Regionale Kuratorium von Hochschule und Universität Koblenz intensiv diskutiert. Dabei rückten neben den technologischen Aspekten auch ethische und rechtliche Fragestellungen in den Mittelpunkt.

Aktualisiert am 20. Januar 2024 10:48 Uhr

KI-Konferenz "AI.BAY 2023"
Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als ein Trend – die Hochschule Koblenz trägt dem durch die Einführung mehrerer neuer Studiengänge Rechnung.
picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Das Präsidium der Hochschule Koblenz hat diese Diskussion zum Anlass genommen, zu den aktuellen Entwicklungen Stellung zu beziehen und einen Überblick über die Einbindung von KI in Lehre und Forschung zu geben. KI ist mehr als ein Trend: Die Art und Weise, wie man an aktuelle Fragestellungen herangeht, ändert sich gerade grundlegend. Die Hochschule Koblenz trägt dem durch die Einführung mehrerer neuer Studiengänge Rechnung.

Neue Studiengänge

Die fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenz bietet immense Potenziale für die Hochschulbildung. Die Hochschule Koblenz setzt gezielt darauf, den Studierenden zeitgemäße und zukunftsorientierte Ausbildung auf Basis dieser Technologie zu gewährleisten. Sie sollen nicht nur Anwender von KI sein, sondern auch ein tief gehendes Verständnis für die zugrunde liegenden Prinzipien entwickeln.

Prof. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz, betont: „Die Hochschule lehrt und forscht schon seit Jahren in vielfältigen Bereichen zu KI-Methoden. Der seit etwa einem Jahr herrschende öffentliche Hype rückt diese Aktivitäten nun natürlich ins Rampenlicht. Die Integration von KI in die Hochschullehre ermöglicht es unseren Studierenden, innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen zu entwickeln. Gleichzeitig ist es unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass sie nicht nur technisch versiert sind, sondern auch ein Bewusstsein für ethische und rechtliche Rahmenbedingungen haben.“ Dabei spielten unter anderem Faktoren wie Datenschutz und Transparenz eine große Rolle.

Uns ist es wichtig, dass auch Dozierende einen kritisch reflektierten Umgang mit KI selbst lernen und auch entsprechend lehren

Prof. Ralf Haderlein, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Koblenz

In den Lehrplänen der Hochschule Koblenz sollen daher in Zukunft KI-spezifische Fähigkeiten vermittelt und darüber hinaus die Diskussion über ethische Prinzipien und gesetzliche Regelungen intensiv gefördert werden. „Uns ist es wichtig, dass auch Dozierende einen kritisch reflektierten Umgang mit KI selbst lernen und auch entsprechend lehren“, so Prof. Ralf Haderlein, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Koblenz.

Die künstliche Intelligenz steht zunehmend auch im Fokus von Forschungs- und Lehraktivitäten der Hochschule. Sowohl am Campus Koblenz als auch am Campus Remagen erfolgt derzeit der Ausbau der Lehraktivitäten im Bereich KI. So startet in Koblenz zum Sommersemester der neue Studiengang „Digital Engineering and Management“, in dem KI und Big Data eine große Rolle spielen. Dazu besetzt der Fachbereich Ingenieurwesen derzeit eine neue Professur „Künstliche Intelligenz, Machine Learning“ mit Fokus auf Angewandter KI im Ingenieurwesen. Am Campus Remagen werden der Bachelorstudiengang „Künstliche Intelligenz“ als dualer und nicht dualer Studiengang sowie ein dazugehöriger Masterstudiengang eingeführt.

Ein Studiengang Technoinformatik ist in Planung. Der Masterstudiengang „Applied Physics“ zusammen mit der Universität Koblenz wird um die Schwerpunktrichtung „Scientific Computing“, unter anderem mit Inhalten von KI und Quantentechnologien erweitert.

Blick auf Bereich Gesundheit

Im Bereich der Forschung an der Hochschule Koblenz kommt KI unter anderem im Gesundheitsbereich zum Tragen, wo sie beispielsweise durch Ganganalysen zur Sturzprophylaxe und die Früherkennung epileptischer Anfälle oder von Dekubitus (Wundliegen) einen entscheidenden Beitrag leisten kann. Aktuell baut der Standort Remagen ein Labor für KI-basierte Ganganalyse auf. Das Forschungskolleg Data2Health der Hochschule Koblenz und der Universität Koblenz konzentriert sich zudem darauf, die klinische Entscheidungsfindung und das Patientenmonitoring durch vertrauenswürdige Analyse von Daten im Gesundheitswesen zu unterstützen.

Insbesondere die Fachbereiche Ingenieurwesen und Mathematik und Technik sind maßgeblich an Forschung und Lehre im Bereich KI beteiligt. „Doch das Thema betrifft nicht nur die naturwissenschaftlichen Fachbereiche“, betont Prof. Wolfgang Kiess, Direktor des Interdisziplinären Instituts für Digitalisierung (IIFD) der Hochschule Koblenz. Das Institut vereint laut Pressemitteilung 26 Professorinnen und Professoren aus fünf Fachbereichen der Hochschule Koblenz, darunter auch wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fachbereiche, sowie dem Fachbereich Informatik der Universität Koblenz. red

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