So manchem Nutzer der Seilbahn ist es gewiss schon aufgefallen: Seit einigen Tagen ist das beliebte Verkehrsmittel über den Rhein wieder zu einer Plattform für eine Kunstausstellung geworden. Die inklusive Schau zeigt noch bis Ende des Jahres insgesamt 28 Werke, aufgeteilt auf 14 Gondeln. Sie stammen von Künstlerinnen und Künstlern, die in der Rhein-Mosel-Werkstatt arbeiten und dort im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung, so heißt es von den Organisatoren, die „Möglichkeiten haben, sich kreativ auszudrücken“.
Initiiert von den Buga-Freunden
Initiiert wurde die Ausstellung von den Koblenzer Buga-Freunden und den Betreibern der Seilbahn Koblenz. Gemeinsam mit dem Koblenzer Oberbürgermeister David Langner und dem Kulturdezernenten Ingo Schneider (beide SPD) wurde sie dieser Tage feierlich eröffnet.
Langner betonte in seiner Ansprache: „Diese Ausstellung ist ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion. Sie gibt Künstlerinnen und Künstlern mit Beeinträchtigungen eine Plattform und ermöglicht Begegnungen, die unsere Gesellschaft bereichern.“

Tom Schilling, Erster Vorsitzender der Buga-Freunde, hob hervor: „Seit 2014 bringen wir die Kunst dahin, wo die Menschen sind.“ Die Themen seien so vielfältig wie die Künstler und die Sujets.
Ulli Piel, Kulturbeauftragte der Buga-Freunde, hob die gesellschaftliche Bedeutung hervor. Gelebte Inklusion sei ein Thema von „größter gesellschaftlicher Bedeutung“, wie auch der Weltgipfel für Menschen mit Behinderungen deutlich mache, der kürzlich in Berlin stattfand.

Frank Mehnert, Geschäftsführer der Rhein-Mosel-Werkstatt, sagte: Die Kunst werde oft als Therapie gesehen, „aber sie ist weit mehr als das.“ Mit der „Art Brut“ gebe es sogar eine eigene Stilrichtung, die den kreativen Ausdruck von Menschen würdigt, die außerhalb akademischer Normen arbeiten. Seilbahn-Geschäftsführer Eugen Nisch ergänzte: „Die Seilbahn ist, als barrierefreies Verkehrsmittel, der ideale Ort für diese inklusive Ausstellung. Kunst soll für alle zugänglich sein – genau wie unsere Gondeln.“