An der Professfeier nahmen die Ordensschwestern, Freunde und Familienmitglieder sowie der Trierer Bischof Stephan Ackermann teil.
„Eine atemberaubende Aussage” – so kommentierte Ackermann in seiner Predigt die Bitte, die Schwester Maria Paula zu Beginn der Professfeier ausgesprochen hatte: „In Vereinigung mit dem Opfer unseres Herrn Jesus Christus möchte ich Gott meine Feierliche Profess im Orden der heiligen Klara darbringen.“ Denn mit dem lebenslang gültigen Versprechen nehme sie ihr ganzes Leben – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – in die Hand und verspreche es Gott.
Das sei natürlich auch ein Wagnis. Doch Schwester Maria Paula vertraue nicht nur auf die eigene Kraft, sondern sei gestützt durch die Vereinigung mit dem Opfer des Herrn Jesus Christus und durch die Gemeinschaft. „Unser christlicher Lebensweg ist ein persönlicher, ein ganz unverwechselbarer Lebensweg, aber wir gehen ihn in Verbundenheit mit Gott und den Menschen. Es braucht die Gemeinschaft der Kirche und die konkrete, sichtbare Gemeinschaft vor Ort, die stützt und hilft, unsere Bereitschaft durchzutragen”, sagte Ackermann. So lebe man die Hingabe an Gott nicht „in einer abstrakten Spiritualität, sondern sehr konkret”.
Die Kirche war schon immer ihre Heimat
Der Entschluss, ihren Weg mit der Kirche zu gehen, sei bereits im Alter von elf Jahren in ihr gereift, erzählt die 44-jährige Maria Paula. Damals war sie seit einem Jahr Ministrantin – und blieb es weitere 25 Jahre lang. Die Kirche sei ihr schon immer Heimat gewesen, gerade dann, wenn durch den Beruf des Vaters mal wieder ein Umzug anstand – Stationen waren etwa Hamburg, Frankfurt am Main und das Saarland. Nach Abitur und Freiwilligem Sozialen Jahr begann die gebürtige Karlsruherin eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel, heißt es in der Mitteilung der Bischöflichen Pressestelle.
Durch die Beschäftigung mit der Homöopathie und Yoga geriet ich jedoch unbemerkt in Grenzbereiche der Esoterik.
Schwester Maria Paula
Anschließend besuchte sie eine Heilpraktikerschule und Lehrgänge für klassische Homöopathie. Dabei habe sie festgestellt, dass ihr die Arbeit mit Menschen viel mehr liege als der Computer und das Telefon. „Durch die Beschäftigung mit der Homöopathie und Yoga geriet ich jedoch unbemerkt in Grenzbereiche der Esoterik. Als ich dies erkannte, machte ich einen radikalen Schnitt und warf alle einschlägigen Bücher in die Tonne. Dann bat ich den Herrn, mir doch einen gangbaren Weg ohne esoterische Einflüsse zu zeigen.”
Kurz darauf absolvierte sie eine Ausbildung zur Altenpflegerin, und ihr Glaube intensivierte sich stetig, jedoch ohne eine konkrete Richtung anzunehmen. „In meiner Ratlosigkeit wandte ich mich an die Gottesmutter: Zeig du mir den Platz, wo ich deinem Sohn am nützlichsten sein kann.” Sie habe dann das Kloster Bethlehem kennengelernt, wo ihr Suchen ein Ende gefunden habe. 2015 lebte sie zwei Wochen zur Probe in der Klausur mit und trat im darauffolgenden Jahr in den Orden ein. Bis zur Ewigen Profess absolvierte die Ordensschwester eine siebenjährige klösterliche Grundausbildung. red
Weitere Informationen zur Ordensgemeinschaft der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung gibt es im Internet unter www.klosterbethlehem.de