Kraftfahrer können derweil nicht immer ihre Initialen auf dem Kennzeichen spazieren fahren - Hinter manchen Kombis verstecken sich rechte Botschaften, die Ämter nicht vergeben: Autokennzeichen in Koblenz und MYK: Einige Nazicodes sind erlaubt
Kraftfahrer können derweil nicht immer ihre Initialen auf dem Kennzeichen spazieren fahren - Hinter manchen Kombis verstecken sich rechte Botschaften, die Ämter nicht vergeben
Autokennzeichen in Koblenz und MYK: Einige Nazicodes sind erlaubt
Fragwürdige Zahlenkombi: Die 1881 kombiniert die Initialen Hitlers mit dem Zahlencode für den verbotenen Nazigruß „Heil Hitler“. Andererseits könnte sie auch zufällig sein oder für einen Geburtstag am 1. August 1981 stehen. In Rheinland-Pfalz wäre die Zahlenkombi auf dem Kennzeichen jedenfalls rechtlich unproblematisch. Foto: dpa picture alliance / dpa
Kreis MYK/Koblenz. Andernachs Bürgermeister Achim Hütten darf seine Initialen auf dem Nummernschild spazieren fahren. Obwohl er sich die Initialen mit Adolf Hitler teilt. Shabnam Ahmadshahi, SPD-Fraktionsmitglied im Koblenzer Stadtrat, darf ihre Initialen nicht auf dem Kfz-Kennzeichen platzieren. SA könnte nämlich auch für „Sturmabteilung“ stehen, die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP im Dritten Reich. In Rheinland-Pfalz ist die Buchstabenkombination SA auf Kfz-Kennzeichen grundsätzlich untersagt. Das gilt auch für die Kombis KZ (Konzentrationslager), HJ (Hitlerjugend), NS (Nationalsozialismus), SS (Schutzstaffel). Genannt werden die „braune Kennzeichen“, angelehnt an die politische Farbgebung der Rechten. HH ist nur dann verboten, wenn die Buchstabenkombi in Verbindung mit der Zahl 18 oder 88 gewählt wird. 18 könnte mit Blick auf das Alphabet schließlich für den ersten und achten Buchstaben, also die Initialen Hitlers, die 88 für zwei Hs, also den Hitlergruß „Heil Hitler“ stehen. Ein HH auf dem Kennzeichen mit anderen Zahlenkombis gibt es gleich hundertfach in Koblenz – genau 222-mal, sagt Thomas Knaak, Sprecher bei der Koblenzer Stadtverwaltung.
Vor ein paar Jahren sei auch im Gespräch gewesen, die Buchstabenkombination SD auf Kennzeichen in Rheinland-Pfalz zu verbieten, das sei aber nicht beschlossen worden, sagt Knaak. SD war dabei als Kürzel des Sicherheitsdienstes des Reichsführers erachtet worden, ist aber längst nicht so gebräuchlich in rechten Kreisen wie andere Buchstaben- und Zahlenkombis.