In und um Koblenz im April noch kein saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarkt in Koblenz und im Kreis MYK: Warten auf den Frühling
Arbeitsagentur gibt Zahlen bekannt
Eine Frau geht in die Agentur für Arbeit in Leipzig. Die Arbeitsagenturen geben heute die aktuellen Zahlen für Dezember bekannt. +++ dpa-Bildfunk +++
Hendrik Schmidt. picture alliance/dpa/Hendrik Sch

Der Frühling lässt sich Zeit, und das gilt auch für den Arbeitsmarkt in der Stadt Koblenz und im Landkreis Mayen-Koblenz.

In Koblenz stieg die Zahl der Arbeitslosen im April leicht um 8 auf nun 3894 an. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 6,2 Prozent stabil. 4276 arbeitslose Menschen – und damit 9 weniger als im März – zählten die Statistiker im Landkreis Mayen-Koblenz. Auch hier ändert sich die Quote von 3,7 Prozent nicht. Deutlich sind laut Pressemitteilung hingegen die Veränderungen zum Vorjahr: In Koblenz waren im April 22.376 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, im Kreis MYK waren es 684 weniger. Die Arbeitslosenquote lag um jeweils 0,6 Punkte niedriger.

Frühjahrsbelebung ist zögerlich

„Die gewohnte Frühjahrsbelebung geht in diesem Jahr ein wenig zögerlich vonstatten“, räumt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen ein. „Es war ja außergewöhnlich lange kühl, was zumindest auf Gastronomie und einige Außenberufe Einfluss haben kann.“

Den deutlichen Anstieg zum Vorjahr erklärt Schmidt überwiegend durch den Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. „Sehr viele dieser Menschen haben in den letzten Wochen ihre Sprachkurse beendet und sind nun wieder arbeitslos gemeldet, bis sie eine Beschäftigung finden.“ Die Chancen, dass dies nur eine kurze Phase ist, stünden in den meisten Fällen sehr gut.

Dass darüber hinaus die durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine und weltweite Materialengpässe angespannte Lage den saisonalen Aufwärtstrend verlangsamt, will Schmidt zwar nicht ausschließen, doch: Grund zur Sorge sieht er derzeit nicht. „Wichtig ist, dass die Richtung stimmt und die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen deutlich abnimmt.“ Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen rund 550 zusätzliche Stellen aus der Region gemeldet. Damit liegen der Arbeitsagentur insgesamt gut 3750 Stellenangebote aus Koblenz und dem Kreis vor.

Ausbildungsmarkt rückt in den Fokus

Zunehmend in den Fokus rückt vier Monate vor dem offiziellen Start der meisten Ausbildungsverhältnisse der Ausbildungsmarkt. Bis Ende April meldeten sich knapp 1400 junge Menschen aus der Region bei den Berufsberatern, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen zu lassen. Rund 800 von ihnen haben sich noch nicht endgültig entschieden, wie es nach der Schule für sie weitergehen soll.

Demgegenüber stehen 2065 Stellen, die regionale Arbeitgeber dem Nachwuchs bislang zur Verfügung gestellt und der Agentur gemeldet haben. Rund 1240 davon sind derzeit noch unbesetzt. Rechnerisch kommen damit rund eineinhalb Stellen auf jeden unversorgten Bewerber. „Allerdings zeigt die Erfahrung, dass ein Teil der jungen Leute sich am Ende doch für ein Studium oder etwa eine Auszeit entscheiden wird, was das Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter verschärft.“

Berufsberatung wird empfohlen

Die Arbeitsagentur investiert deshalb laut ihrem Chef viel, um junge Leute auf dem schwierigen Weg der Berufsorientierung zu begleiten und den Kontakt zwischen Arbeitgebern und potenziellem Nachwuchs zu vereinfachen. Die Berufsberatung sei ein wichtiges und kostenloses Instrument, das junge Leute seiner Meinung nach nutzen sollten. Aber es gibt auch immer mehr zusätzliche Angebote: So wird die Freiluftmesse Azubispots, die die Arbeitsagentur gemeinsam mit Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer organisiert, nicht nur in Koblenz (16. Juni), sondern auch in Mayen (17. Mai) und Bad Neuenahr-Ahrweiler (7. Juli) stattfinden.

Kontakt zur Berufsberatung unter Tel. 0261/405.444 oder 02651/950.333

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