Wildfleisch wird immer beliebter - Kreis schult Jäger in der Lebensmittelkontrolle
Schulung für Jäger im Kreis Mayen-Koblenz: Wildfleisch sicher vom Wald auf den Teller
Wegen Corona-Pandemie wird weniger Wildfleisch verkauft
Wildfleisch ist arm an Fett und reich an Eiweißen, Mineralstoffen und Vitaminen.
picture alliance/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene. picture alliance/dpa-Zentralbild

Wildschwein, Hirsch oder Reh – jährlich bringen die Jäger in Deutschland mehr als 20.000 Tonnen Wildbret auf den Markt. Wie fast überall im Bundesgebiet belegt auch im Landkreis Mayen-Koblenz das Wildschwein dabei den ersten Platz. Es ist arm an Fett und reich an Eiweißen, Mineralstoffen und Vitaminen. Das schätzen Verbraucher.

Wegen Corona-Pandemie wird weniger Wildfleisch verkauft
Wildfleisch ist arm an Fett und reich an Eiweißen, Mineralstoffen und Vitaminen.
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Vor allem solche, die Nahrungsmittel konsumieren wollen, die qualitativ hervorragend sind sowie unter ökologisch und ethisch einwandfreien Bedingungen erzeugt werden. „Mehr Bio geht nicht. Heimische Wildtiere führen ein artgerechtes Leben, wachsen stressfrei in ihrem natürlichen Lebensraum auf. Sie fressen nur, was ihnen schmeckt, und werden nicht mit Antibiotika oder Hormonen behandelt“, bringt es Thomas Brunnhübner, Leiter des Referates Veterinärdienst, Lebensmittelüberwachung, auf den Punkt.

Wie es mit dem erlegten Wildschwein weitergeht

Sobald ein Wildschwein vom Jäger erlegt wurde, handelt es sich um ein Lebensmittel, das strengen Anforderungen an Hygiene- und Lebensmittelvorschriften unterliegt, die sich nicht von denen in einem Schlachtbetrieb für Nutztiere unterscheiden. „Wie beim Hausschwein ist neben der Untersuchung der inneren Organe und dem Einhalten der Kühlkette bei jedem einzelnen Wildschwein eine amtliche Trichinenüberprüfung Pflicht“, erklärt Brunnhübner. Das Wildschweinfleisch wird von einem Untersuchungsinstitut anhand von Proben aus dem Muskelgewebe untersucht.

Jäger entnehmen Proben selbst

Mussten früher die Wildschweine zur Probenentnahme zu einem amtlich bestellten Fleischbeschauer gebracht werden, so dürfen mittlerweile speziell geschulte Jäger die Proben selbst entnehmen. Das hat den Vorteil, dass unnötig lange Transportwege unter nicht optimalen Bedingungen entfallen. In Schulungen im Kreishaus wird Jägern regelmäßig vermittelt, was sie bei der Abgabe von Wildfleischprodukten an den Verbraucher beachten müssen und wie die Trichinenproben zu entnehmen sind.

Auskunft über die Fleischhygiene gibt Dr. Christian-Paul Bieber, Tel. 0261/108.455 oder E-Mail an veterinaerdienst@kvmyk.de. Bezugsquellen von Fleisch aus heimischen Wäldern sind auf www.wild-aus-der-region.dezu finden.

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