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Koblenz
„Ghetto“ am Theater Koblenz: Vom Zwiespalt zwischen Moral und Überlebenswille
Die Juden litten im Ghetto Wilna, das die Nationalsozialisten 1941 in der litauischen Stadt Wilna (heute Vilnius) errichteten. Einzelne Bewohner kollaborierten mit den Nazis – aus Angst, dem Wunsch nach Bereicherung und dem Willen, möglichst viele vor der Gewalt der SS zu retten. All das thematisiert der Dramatiker Joshua Sobol im Schauspielstück „Ghetto“, das das Theater Koblenz jetzt in einer stimmigen Inszenierung zeigt. Foto: Theater Koblenz/Baus
In Israel löste die dortige Uraufführung 1984 heftige Kontroversen aus. Im Zentrum stand Sobols unerbittlich realistischer Blick auf die von Mangel, Krankheit, Ermordung bedrohte jüdische Ghetto-Gemeinschaft. Er thematisiert Kollaboration mit der SS ebenso wie Kriegsgewinnlertum unter Juden oder politische Widersprüche zwischen ihnen. Dieser Blick stand in einem Gegensatz zur offiziellen ...