Rainer Kühn als Gershom in „Judas“: Faszinierende Studie eines verbitterten Grantlers, der hellsichtig das Leben versteht.
Karl und Monika Forster
Wiesbaden. „Gesprächstherapie” hat der Literaturkritiker Denis Scheck die zentrale Personenkonstellation in Amos Oz' „Judas” genannt. Das Staatstheater Wiesbaden zeigte jetzt eine Bühnenfassung des Romans.
Von unserem Autor Andreas Pecht
Der 2015 erschienene Roman führt anno 1959/60 drei Menschen in einem Jerusalemer Haus zu langen Disputen zusammen. Es mag, neben dem hochinteressanten Stoff, an der Dialogfreudigkeit des Buches liegen, dass die Zubereitung des „Judas” für die Bühne jetzt am Staatstheater Wiesbaden ein bewegendes und in tiefe Nachdenklichkeit stürzendes Ergebnis zeitigt.