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Bad Kreuznach

SERIE 200 Jahre Heilbad (4): Epochale Entdeckung „Kreuznacher Verfahren “- Karl Aschoff und die Anfänge der Radontherapie

Von Harald Gebhardt
Die Fassade des Rudolfstollens im Kauzenberg 1900: 1912 baute die Solbäder-AG davor ein Radon-Inhalatorium.
Die Fassade des Rudolfstollens im Kauzenberg 1900: 1912 baute die Solbäder-AG davor ein Radon-Inhalatorium. Foto: Stadtarchiv

Nach der Einführung von Dr. Johann Peter Erhard Priegers Soletrinkkuren und -badekuren durch die Entdeckung der gesundheitsfördernden Wirkung der Solequellen 1817 entwickelte sich Kreuznach rasch zur internationalen Kur- und Badestadt. Auf der von Nahe und Mühlenteich gebildeten Insel entstand ein neues Stadtviertel, der Badewörth. Hier flanierten im 19. Jahrhundert Gelehrte, Aristokraten und gut betuchte Bürger aus ganz Europa, vor allem aus England und Russland.

Lesezeit: 3 Minuten
In der zweiten Hälfte und gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Heilbad Bad Kreuznach aber seine erste Krise: Die Patientenzahlen gingen stark zurück. Eine neue Kur – die Radonkur – brachte die Wende. Aus dem Solbad wurde das Radiumbad. Tausende Patienten pilgerten wieder nach Kreuznach, um die Therapie zu ...
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Weniger Schmerzen

Und das sagen Patienten zur Radontherapie: Birgit Findt (39), Morbus-Bechterew-Patientin: „Mir geht es auch insgesamt sehr viel besser, seit ich regelmäßig in Bad Kreuznach die Radontherapie machen darf. Ich brauche auf Dauer deutlich weniger entzündungshemmende Medikamente und leide auch entsprechend weniger unter den schädlichen Nebenwirkungen.“

Fernand Hoffmann (41): „Ich brauche keine Schmerzmittel mehr und kann zu Hause wieder gut arbeiten.“ Werner Holzinger (62): „Bei der Radontherapie lassen meine Schmerzen schon nach einer Woche nach; jetzt bin ich sogar wieder komplett schmerzfrei. Das hält wieder ein halbes Jahr an.“

Jusein Jumerow (45): „Die Radontherapie bekommt mir sehr gut. Bereits nach den ersten zwei Wochen hat sich meine Beweglichkeit stark verbessert.“ Angelika Krziwon (51): „Ohne die jährliche Reha in Bad Kreuznach gehe ich buchstäblich am Stock.“

200 Jahre in der Zeittafel

1817: Der Wiesbadener Arzt Dr. Johann Erhard Prieger aus Wiesbaden macht erste Versuche, die Solequellen zu Trink- und Badekuren zu verwenden.

  • 1832: Entdeckung der Elisabethquelle
  • 1834: Gründung der „Solbäder-Aktiengesellschaft“; Bau eines ersten Badehauses
  • 1842/43: Das erste Kurhaus wird erbaut.
  • 1853: Die Kur in Bad Münster am Stein beginnt.
  • 1858 bis 1860: Bau der Rhein-Nahe-Bahn (bringt weiteren Anstieg der Bäderreisenden)
  • 1904: Dr. Karl Aschoff weist in den Kreuznacher Quellen Radioaktivität nach, Beginn Radonstollen-therapie („Kreuznacher Verfahren“).
  • 1912: Bau des Radon-Inhalatoriums vor dem Rudolf-Stollen
  • 1913: Bau des neuen Kurhauses
  • 1924: Verleihung des Badtitels
  • 1950: Gründung der Rheuma Heilbad AG
  • 1974: Wiedereröffnung Radon-stollen
  • 1974 bis 1979: erster Therapieraum im Radonstollen
  • 1979. Bau des Thermalbades
  • 1987: 75 Jahre Radontherapie
  • 1999: Die Krankenhausgesellschaft Sana übernimmt 75 Prozent der Aktien der vor dem Konkurs stehenden Rheuma Heilbad.
  • 2000: Das Bäderhaus wird zur Saunalandschaft.
  • 2002 Neues Gesundheitszentrum für ambulante Kur-angebote
  • 2003: Umwandlung in Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz
  • Ende 2013: Die Acura-Kliniken übernehmen das Sana-Rheumazentrum.
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