Boulevard
Daten und Fakten: Die Berliner Modewoche ist eröffnet
Berlin Fashion Week - Charlotte Ronson
Designerin Charlotte Ronson hat berühmte Geschwister: Ihr Bruder Mark ist ein erfolgreicher Musikproduzent, ihre Schweste Samantha eine bekannte DJane. Foto: Britta Pedersen
DPA

Mit viel Pastell und Sommerkleidchen hat die britische Designerin Charlotte Ronson (37) die Berliner Fashion Week eröffnet. Ihre Models trugen am Montag Gänseblümchen-Prints, luftige Oberteile und dazu bequeme Sandalen. 

Die Berliner Modewoche gibt es seit 2007. Die deutsche Hauptstadt spielt zwar nicht in einer Liga mit Paris oder Mailand, aber gilt als Sprungbrett für den Nachwuchs und als Gipfeltreffen der deutschen Modeszene. Zweimal im Jahr werden bei den Schauen und Messen die Trends vorgestellt, diese Woche (Montag bis Donnerstag) für Herbst und Winter 2015/2016. Ein Überblick zum Mitreden:

Die Zahlen: Über die ganze Stadt verteilen sich nach offiziellen Angaben 10 Messen und 70 Schauen sowie rund 3000 Marken und 200 000 erwartete Besucher. Geschätzt wird, dass die Gäste 120 Millionen Euro in die Stadt spülen.

Die Namen: Den Auftakt im Zelt am Brandenburger Tor macht diesmal das US-Label Charlotte Ronson. Außerdem kommen neben Stammgästen wie Guido Maria Kretschmer, Lena Hoschek, Kilian Kerner, Kaviar Gauche, Anja Gockel und Dorothee Schumacher. Erwartete Promis: Hollywoodstar Katie Holmes, Model Bar Refaeli, Moderatorin Sylvie Meis, Bloggerin Chiara Ferragni und Modefotograf Mario Testino. Traditionell kommen auch viele deutsche Schauspieler zur Modewoche.

Worüber man spricht: Sind für die Modeszene die fetten Jahre vorbei? Indizien: Die in Finanznöte geratene Leit-Messe Bread & Butter abgesagt. Auch die große Show von Michael Michalsky fällt aus. Zur Begründung sagte der Designer, er wolle lieber das Geld für die Ebola-Hilfe spenden. Offiziell sieht sich Berlin als „größten Modemessenstandort Europas“ (O-Ton Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer). Aber reicht das „arm, aber sexy“-Image aus den Wowereit-Jahren aus, um weiter in Deutschland den Ton anzugeben?

Auch das Thema Blogger bleibt aktuell, mit einer eigenen Preisverleihung für einflussreiche Netzkritiker („Fashion Influencer Award“).

Ökologische Mode dürfte wieder einen starken Auftritt haben. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) wird zur Eröffnung der Ethical Fashion Show im Postbahnhof erwartet. „Der Markt für grüne Mode wächst“, heißt es in der Ankündigung. Dazu passt, dass im März ein Magazin für vegane Mode startet („Noveaux“). Leder ist beispielsweise tabu, wenn man ganz auf tierische Produkte verzichten will.

Fashion für Jerdermann: Die meisten Veranstaltungen sind für Fachbesucher. Aber es gibt auch Vernissagen, Partys und Workshops für alle. Zum Beispiel die erste „Fashion Tech“. Bei der Konferenz geht es um die Mode der Zukunft, etwa um die „Wearables“, die tragbare Computertechnik. Dass Modewoche ist, erkennen die Berliner am Straßenbild: Dann sind ungewöhnliche viele Menschen unterwegs, die lange über ihre Garderobe nachgedacht haben.

Top-News aus der Region