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Russisches Gericht blockiert Verkauf von Raiffeisen-Tochter

Von dpa
Zentrale der Raiffeisen Bank International in Wien
Der Schriftzug und das Logo der Raiffeisen Bank International (RBI) an der Wiener Zentrale der Bank. (zu dpa: «Russisches Gericht blockiert Verkauf von Raiffeisen-Tochter») Foto: Albert Otti/DPA

Der österreichische Bankkonzern RBI verdient nach wie vor viel Geld in Russland. An einem Ausstieg wird bereits seit längerem gearbeitet. Doch es liegen mehrere Hindernisse im Weg.

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Wien (dpa). Der geplante Rückzug der Raiffeisen Bank International (RBI) aus Russland wird durch ein Gerichtsurteil blockiert. Wie die österreichische Bank mitteilte, hat ein russisches Gericht eine einstweilige Verfügung erlassen, die es der RBI verbietet, ihre Tochterbank in Russland zu verkaufen.Der Entscheid werde die Ausstiegspläne verzögern, erklärte das Unternehmen, das zuletzt noch eine wichtige Rolle im russischen Bankensektor gespielt hatte. Die RBI werde jedoch «mit allen rechtlichen Mitteln versuchen, die heutige Gerichtsentscheidung rückgängig zu machen», hieß es in der Mitteilung.Einem Rückzug aus Russland liegen aber noch andere Hindernisse im Weg. Es müsste ein Käufer gefunden werden, der nicht mit Sanktionen belegt ist. Außerdem wäre eine Genehmigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nötig.

Russland-Geschäft bereits stark eingeschränkt

Die RBI hat ihr Geschäft in Russland bereits stark eingeschränkt. Anfang 2023 waren noch etwa 30 Prozent aller Euro- und Dollar-Transfers aus Russland im internationalen Zahlungssystem SWIFT über die RBI gelaufen. Nun werden Fremdwährungs-Transaktionen nur noch für einige internationale Kunden durchgeführt, sagte ein RBI-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen der hohen Zinsen in Russland erwirtschaftet die RBI dort aber immer noch viel Geld. Im ersten Halbjahr waren es 705 Millionen Euro nach Steuern – etwa die Hälfte des Konzerngewinns.

© dpa-infocom, dpa:240906-930-224897/1