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Israel erklärt UN-Generalsekretär zur «unerwünschten Person»

Von dpa
Generaldebatte der UN-Vollversammlung
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen VN (United Nations, UN), spricht zur Eröffnung der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung. Zu dem größtem diplomatischen Treffen des Jahres über knapp eine Woche werden am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York etwa 120 Staats- und Regierungschefs erwartet. (zu dpa: «Israel erklärt UN-Generalsekretär zur «unerwünschten Person»») Foto: Michael Kappeler/DPA

UN-Chef Guterres erbost den israelischen Außenminister, weil er den Iran nicht klar verurteilt hat. Seine Mahnung an die Konfliktparteien, sich zu mäßigen, bringt ihm ein Einreiseverbot ein.

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Tel Aviv (dpa). Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres zur «unerwünschten Person» erklärt. «Jeder, der den Iran für seinen heimtückischen Angriff auf Israel nicht eindeutig zu verurteilen imstande ist, (...) verdient es nicht, seinen Fuß auf israelischen Boden zu setzen», schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf der Plattform X.

Guterres habe auch das Massaker der Hamas am 7. Oktober des Vorjahres im Süden Israels nicht verurteilt und keine Bemühungen unternommen, um die Hamas zur Terrororganisation zu erklären, behauptete Katz. Die Erklärung zur «unerwünschten Person» durch ein Land bedeutet, dass die betreffende Person nicht in dieses Land einreisen kann.

Der Iran hatte am Dienstag Israel mit rund 180 Raketen angegriffen. Teheran hatte dies als Vergeltung für die Tötung wichtiger Verbündeter und eigener Generäle durch Israel bezeichnet. Guterres hatte nach dem Raketenangriff die Konfliktparteien zur Zurückhaltung ermahnt: «Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand», schrieb Guterres auf X.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin bezeichnete das Vorgehen Israels als «nicht besonders hilfreich, denn am Ende braucht es ja mehr Gespräche und nicht weniger Gespräche». Er fügte hinzu: «Wir sollten uns nicht selbst Gesprächskanäle nehmen, die möglicherweise dazu beitragen können, eine Lösung herbeizuführen.» In diesem Sinne werde man sich auch gegenüber der israelischen Seite äußern.

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