Bogotá

Gefährliches Engagement

Bericht: Weltweit 196 Naturschützer getötet

Von dpa
Nach dem Mord an Umweltaktivistin Caceres in Honduras
Menschen umarmen sich und weinen vor dem Justizpalast, nachdem das Urteil im Fall des Mordes an der Umweltaktivistin Berta Caceres bekanntgegeben worden ist. Die 44-jährige Caceres, die sich für die Rechte der Lenca-Ureinwohner einsetzte, wurde im März 2016 in ihrem Haus in der Stadt La Esperanza im Westen des mittelamerikanischen Landes erschossen. Sie hatte gegen den Bau eines Wasserkraftwerks durch die Firma Desa gekämpft. (zu dpa: «Bericht: Weltweit 196 Naturschützer getötet») Foto: Delmer Membreno/DPA

Wer sich für die Umwelt einsetzt, lebt gefährlich – vor allem in Lateinamerika. 85 Prozent aller Morde wurden dort registriert. Dabei seien die Aktivisten im Kampf gegen die Klimakrise essenziell.

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Bogotá (dpa) – Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness mindestens 196 Umweltschützer getötet worden. Das gefährlichste Land für Naturschützer war Kolumbien, gefolgt von Brasilien sowie Mexiko und Honduras, wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilt. 85 Prozent aller Morde wurden demnach in Lateinamerika registriert.

«Während sich die Klimakrise beschleunigt, werden diejenigen, die ihre Stimme erheben, um unseren Planeten mutig zu verteidigen, mit Gewalt, Einschüchterung und Mord konfrontiert», sagt die Autorin des Berichts, Laura Furones. «Unsere Daten zeigen, dass die Zahl der Morde nach wie vor alarmierend hoch ist, eine Situation, die einfach inakzeptabel ist.»

Vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau, Fischerei, Forst- und Landwirtschaft, Straßenbau und Wasserkraftwerke einsetzen, leben demnach gefährlich. Die meisten Verbrechen bleiben ungesühnt. «Die Regierungen dürfen nicht untätig bleiben. Sie müssen entschiedene Maßnahmen ergreifen, um Aktivisten zu schützen und die Ursachen der Gewalt gegen sie zu bekämpfen», fordert Furones. «Die Aktivisten sind unverzichtbar, wenn es darum geht, Schäden zu verhindern und zu beheben, die durch klimaschädliche Industrien verursacht werden.»

© dpa-infocom, dpa:240909-930-227912/1