Teheran

Hitzewelle

Iranische Regierung verordnet Hitzelockdown

Von dpa
Wasserknappheit im Iran
Das Gesicht eines Kindes spiegelt sich in einem Eimer Wasser. Die iranische Provinz Sistan und Belutschistan ist von Trockenheit und Wasserknappheit betroffen. Glühende Hitze, Trockenheit und Sandstürme plagen die Bewohner im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und dem Iran. (zu dpa: «Iranische Regierung verordnet Hitzelockdown») Foto: Mohammad Dehdast/DPA

Die jüngste Hitzewelle im Iran führte zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen in der Bevölkerung. Jetzt hat die Regierung endlich reagiert und einen Lockdown verordnet.

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Teheran (dpa). Angesichts der Hitzewelle im Iran ordnet die Regierung einen Lockdown für das Wochenende an. Bei Temperaturen von 40 bis 50 Grad Celsius in weiten Landesteilen sollen Medienberichten zufolge am Samstag Behörden sowie Banken nur halbtags arbeiten, am Sonntag dann ganztags geschlossen bleiben. Die Hitzeperiode stelle ein seriöses Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar und treibe auch den Stromkonsum enorm in die Höhe, begründete die Regierung ihre Entscheidung. Schulen und Universitäten sind im Juli wegen der Sommerferien geschlossen.

Ob es seit der zweiwöchigen Hitzewelle auch Tote gegeben habe, ist unklar. Viele Menschen, insbesondere Kinder und Senioren, erlitten jedoch Hitzschläge und mussten daher in Krankenhäusern behandelt werden. Besonders dramatisch ist die Lage im Süden und Südosten des Landes mit mehr als 50 Grad Celsius. Außerdem warnt der Wetterdienst in solchen Hitzeperioden vor Luftverschmutzung in Großstädten wie Teheran.

Flucht ans Kaspische Meer

Viele Großstadtbewohner, besonders in der Hauptstadt Teheran, sind in den letzten Tagen wegen der Hitze in den Norden des Landes geflüchtet. Am Kaspischen Meer hoffen sie auf mildere Temperaturen. Auch kommt es wegen des hohen Energiekonsums immer wieder zu stundenlangen Stromausfällen.

Der Iran mit seinen fast 90 Millionen Einwohnern hat eine Fläche mehr als viermal so groß wie Deutschland, weite Landesteile sind von Wüsten dominiert. Forscher warnen seit Jahren vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist.

© dpa-infocom, dpa:240727-930-186142/1