Hannover

Cebit: Rasantes Internet soll das Land erobern

Cebit: Rasantes Internet soll das Land erobern
Die schnelle Internetwelt mit i-Pad und Co. soll nicht nur den Städten vorbehalten sein. Telekom und Vodafone setzen dabei auf die Mobilfunktechnik LTE. Foto: dpa

Die Mobilfunkbetreiber machen Ernst mit ihren Plänen, in Deutschland flächendeckend den schnellen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Mithilfe der neuen Mobilfunktechnik LTE wollen sie sich künftig auch die weißen Flecken auf der Landkarte erschließen. Das kündigten Telekom und Vodafone im Vorfeld der Cebit in Hannover an.

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Von der Cebit berichtet unser Redakteur Marcus Schwarze

Hannover – Die Mobilfunkbetreiber machen Ernst mit ihren Plänen, in Deutschland flächendeckend den schnellen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Mithilfe der neuen Mobilfunktechnik LTE wollen sie sich künftig auch die weißen Flecken auf der Landkarte erschließen. Das kündigten Telekom und Vodafone im Vorfeld der Cebit in Hannover an.

Die Telekom demonstrierte kurz vor Start der weltweit größten Computermesse in einer Präsentation vor Journalisten eine mögliche Anwendung für die Mobilfunktechnik LTE: Aus Bonn war ein Moderator via 3-D-Monitor zugeschaltet, und als Hologramm erzählte er von den Vorzügen der Technik. Eine Datengeschwindigkeit von bis zu drei Megabit pro Sekunde ermöglicht das System in der ersten Ausbaustufe, langfristig sind damit 100 Megabit pro Sekunde möglich. Insgesamt will die Telekom bis Jahresende 1500 weiße Flecken in Deutschland schließen, sprich: mit Sendemasten ausstatten, die den Mobilfunkzugang zum Internet ermöglichen.

Kosten wird dies den Bürger auf dem Land in dem Tarif „Call & Surf Comfort via Funk“ rund 40 Euro im Monat. Dafür erhält der Nutzer ein sogenanntes Speedportmodem, das er an beliebiger Stelle in seinem Haushalt aufstellen kann. Daran kann man dann per LAN-Kabel Computer anschließen oder den zusätzlich eingebauten WLAN-Funk zum drahtlosen Zugang ins Netz nutzen.

Auch Vodafone nutzt die Cebit, um auf seine LTE-Entwicklung hinzuweisen. Die Rede war hier ebenfalls von 1500 Orten, an denen LTE-Masten aufgestellt werden sollten. Vorrang haben hier allerdings die drei städtischen Bundesländer Hamburg, Bremen und Berlin. Wo genau die Entwicklung auf dem Land startet, war nicht in Erfahrung zu bringen. „Das ist noch im Fluss und hängt auch davon ab, wo sich die meisten Interessierten jetzt per Web eintragen“, sagte ein Techniker.

Darüber hinaus mochte ein Telekom-Sprecher keine genauen Details zu Plänen des Netzausbaus geben – aus Sorge davor, dass die Konkurrenz im Einzelfall reagieren könnte. „Wir werden das gezielt gemeinsam mit dem Lokalredaktionen veröffentlichen, wenn wir vor Ort belastbare Fakten haben“, sagte George-Stephen McKinney, Telekom-Sprecher für die Region West.

Telekom und Vodafone ermöglichen eine Schnellabfrage im Internet zur Verfügbarkeit von LTE. Zudem kann man sich hier vormerken lassen. Stichprobensuchen nach ausgewählten Orten im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung ergaben auch hier zunächst keine kurzfristigen Ausbaupläne. So viel wurde in Hannover aber bekannt: Aus der näheren Umgebung soll unter anderem Köln in diesem Jahr komplett mit der schnelleren Mobilfunktechnik LTE abgedeckt werden.

Unterdessen hat die Telekom angekündigt, auch mit anderen Techniken den Ausbau des Breitbandinternets in Deutschland voranzutreiben. So sollen in zehn deutschen Städten Glasfaserverbindungen eingerichtet werden, um Geschwindigkeiten von bis zu 1Gigabit/Sekunde im Download zu ermöglichen. „Der Hunger nach Bandbreite ist noch nicht gestillt“, sagte Telekom-Chef Niek Jan van Damme.

Seinen Angaben zufolge steigt der Datenverkehr im Festnetz bis zum Jahr 2013 um das Fünffache, im Mobilfunk sogar um das 60-fache. Neben der neuen Technik LTE und Glasfaser will das Unternehmen auch die älteren Funktechniken UMTS/HSPA+ und WLAN weiter ausbauen. Mit einer Kombination per Satellitenfernsehen will die Telekom zudem ihr bislang auf DSL-Nutzer begrenztes Fernsehpaket Entertain ausweiten.

Die Internetadressen zum Abruf des eigenen Standorts und der dafür vorgesehenen Ausbaupläne finden Sie unter http://ku-rz.de/ltevodafone und http://ku-rz.de/ltetelekom.