Anwendung verbindet Erinnerungsorte an verfolgte Koblenzer Juden zu multimedialen Gedenkrouten
Multimediale Gedenkrouten: Stolperstein-App macht Geschichte sichtbar(er)
Auf drei Gedenkrouten liefert die neue App entlang diverser Stolpersteine Kurzbiografien und Fotos zu jüdischen Opfern der NS-Zeit. Foto: Stadt/Egenolf
Stadt Koblenz/Egenolf

Koblenz. Die Geschichte der jüdischen Familie Salomon endet wie so viele in zwölf Jahren NS-Terror im Konzentrationslager: Arthur Salomon wird 1896 geboren, dient im Ersten Weltkrieg als Unteroffizier und erhält 1926 seine Zulassung als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht Koblenz. 1931 heiratet er Alma Anna Cohen, 1933, im Jahr der Machtergreifung durch die Nazis, wird die gemeinsame Tochter Ruth geboren. Es folgen Unterdrückung, Repressalien, Anfeindungen: Nach der Reichspogromnacht 1938 wird Arthur Salomon für zwei Wochen im KZ Dachau inhaftiert, ab 1939 darf er als Jurist nur noch Juden vertreten, 1941 wird die Familie zunächst zwangsumgesiedelt und am 22. März 1942 schließlich von Lützel aus – vermutlich nach Sobibor – deportiert und ermordet.

Aktualisiert am 21. April 2021 17:48 Uhr
Es ist eines von zahlreichen Schicksalen Koblenzer Juden, an die im Stadtgebiet heute mehr als 130 Stolpersteine erinnern. Die vom Kölner Künstler Gunter Demnig gestalteten Messingtafeln markieren die letzten selbst gewählten Wohn- und Wirkungsstätten der Verfolgten.

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