NATO

Ausblick 2013: Bündnis kämpft mit finanziellen Engpässen

Der Syrien-Konflikt steht für die Nato 2013 ganz oben auf der Agenda: Im Dezember beschloss die Allianz, „Patriot“-Flugabwehrraketen an die türkische Grenze zu verlegen, um den Bündnispartner Ankara zu schützen.

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Korrespondentin Anja Ingenrieth
Korrespondentin Anja Ingenrieth
Foto: Rhein-Zeitung
Auch bis zu 400 Soldaten der Bundeswehr werden ab Januar daran mitwirken. Es handelt sich um eine klare Warnung an das Assad-Regime, das mittlerweile sogar Kurzstreckenraketen gegen Regierungsgegner einsetzt. Nato-Chef Anders Fogh Rasmussen wertet dies als letztes Aufbäumen vor dem Zusammenbruch: „Ich glaube, das Regime in Damaskus nähert sich dem Kollaps“, sagte er kurz vor Weihnachten. So hofft das Bündnis, um eine Einmischung in den Konflikt, der schon mehr als 60 000 Menschenleben gekostet hat, herumzukommen. Nach Angaben des neuen Oppositionschefs Muas el Chatib ist ein Eingreifen ausländischer Kräfte zum Schutz des syrischen Volkes nicht mehr erforderlich. Dies hatten die USA und die Nato Assad für den Fall angedroht, dass er Giftgas gegen die Opposition einsetzt.

Dieses Überschreiten der „roten Linie“ habe „unverzügliche Konsequenzen“, so Rasmussen beim Treffen der Nato-Außenminister Anfang Dezember. Grund für die alarmierte Tonlage: Syrien ist einer der wichtigsten Unterstützer der islamistischen Hisbollah im Libanon. Sollte diese radikale Gruppe Chemiewaffen in die Finger bekommen, wäre das für Israel eine tödliche Bedrohung. Neben Syrien und dem Afghanistan- Abzug dürfte die Allianz 2013 vor allem die Sicherung ihrer Einsatzfähigkeit in Zeiten schrumpfender Verteidigungsetats beschäftigen. Nato-Chef Rasmussen nennt die Finanzkrise und die finanziellen Engpässe die „größte Herausforderung“, mit der sich die Allianz in den nächsten Jahren herumplagen muss.

Seine Schlussfolgerung daraus lautet: „Wir müssen mit dem Geld, das wir haben, einfach mehr machen.“