Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Dieses Sprichwort bekommt angesichts des sportlichen Dramas um Annika Schleu im Modernen Fünfkampf zynische Züge. Nach ihrem völlig missratenen Ritt in Tokio fühlte sich Schleu vielmehr von allem Glück dieser Welt verlassen, lag die 31-Jährige doch bis dato auf Gold-Kurs. Der Traum vom Olympia-Sieg löste sich jedoch in dem Moment auf, in dem das Pferd nicht mehr mitspielen wollte und konnte.
Das Springreiten im Modernen Fünfkampf ist im wahren Wortsinn Glückssache, schließlich werden den Athletinnen und Athleten vom Veranstalter die Pferde erst für die Wettkämpfe zugelost. Das mag die Anforderungen an Ross und Reiter durch eine kurze Eingewöhnungszeit zwar erhöhen, produziert aber eben immer wieder solche Bilder wie in Tokio, bei denen Mensch und Tier keineswegs miteinander harmonieren.
