Nach Remis gegen Mainz: Favre schimpft auf Handspiel-Regel

Lucien Favre
Lucien Favre Foto: dpa

Mönchengladbach. Die Stresshormone, so schien es, fuhren gerade Doppelschichten im Körper von Lucien Favre. Noch unter dem Eindruck einer turbulenten Schlussphase, in der es seine Elf mehrfach versäumt hatte, sich für ihren Aufwand zu belohnen, kam dem Gladbacher Trainer die Frage nach dem Handelfmeter für Mainz 05 gerade recht.

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Aus Mönchengladbach berichtet unser Redakteur Klaus Reimann

„Das ist ein Skandal. Diese Regel ist absurd. Die Leute, die sich so etwas ausdenken, sind total dumm“, redete der Schweizer nach dem 1:1 der Borussia gegen das 05-Defensivbollwerk Klartext. Gladbachs Verteidiger Julian Korb hatte einen Flankenball der Mainzer an die Hand bekommen. Referee Manuel Gräfe entschied auf Strafstoß. Die Mainzer verwandelten und nahmen glücklich einen Punkt mit aus dem Borussia-Park.

Mal wieder hatte ein Handspiel im Strafraum die Gemüter erregt. Mal wieder stand eine Regel am Pranger, die von jedem Schiedsrichter und an jedem Spieltag anders ausgelegt wird. Favre vermutete gar mehr als Torheit hinter diesem Teufelswerk der Regelkunde. „Ich weiß nicht, wer mehr Tore will, wer bezahlt, wer dirigiert. Sie wollen mehr Tore. Das ist kein Fußball, sorry. So ist der Fußball auf keinem guten Weg“, echauffierte sich der Fußball-Lehrer.

Hjulmand lobt seine Mainzer: Klasseleistung gegen „eine der besten Mannschaften in Deutschland“

Zum Glück fanden Favre und sein Mainzer Gegenüber Kasper Hjulmand noch Zeit, über Fußball zu sprechen – schon allein aus Respekt vor dem Gegner. Hjulmand bescheinigte seinem Team eine kämpferische Klasseleistung gegen „eine der besten Mannschaften in Deutschland“. Spielerisch freilich „müssen wir noch besser werden“, ergänzte der Däne.

Das waren die Gladbacher an diesem Abend über weite Strecken zweifellos. Doch zu selten fanden sie die Lücke im dichten Mainzer Defensivverbund. „Sie verteidigen sehr gut. Da ist es schwer, zu Chancen zu kommen. Wir hatten vier, fünf Stück und hätten die nutzen müssen“, wusste Favre um die Defizite der Borussia. In der Schlussphase brachte der eingewechselte Thorgan Hazard noch mal viel Schwung ins Gladbacher Angriffsspiel. Doch selbst beste Möglichkeiten führten nicht zum Erfolg. Ein 2:1 hätte die Adrenalinausschüttung bei Favre sicher erheblich gemindert.