Mainz 05 gegen Nürnberg
Nürnberg/Mainz – Mainz 05 ist letztlich der Gewinner des Sechs-Punkte-Spiels in Nürnberg. Das 0:0 hilft den Mainzern, die den Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Nürnberger hielten.
Fußball-Bundesliga, 31. Spieltag: 1. FC Nürnberg – FSV Mainz 05 am Sonntag im easyCredit Stadion in Nürnberg. Jens Hegeler (Mitte) wird von den Mainzern Malik Fathi (links) und Christian Fuchs bedrängt.
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Der Nürnberger Mehmet Ekici (links) läuft auf Elkin Soto zu.
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Julian Schieber (FCN, links) im Kopfballduell mit Bo Svensson.
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05-Trainer Thomas Tuchel.
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Der Nürnberger Trainer Dieter Hecking.
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Philipp Wollscheid (links) kämpft mit dem Mainzer Andre Schürrle um den Ball.
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„Absolut verdient“ nannte 05-Präsident Harald Strutz den Punkt. „Wir hatten die besseren Chancen und fahren froh nach Hause.“ Und auch Trainer Thomas Tuchel war nicht unzufrieden: „Man muss nicht den ersten Matchball verwandeln, um das Spiel zu gewinnen. Wir wollten unbedingt punkten und das Zu-Null halten.“ Das klappte.
Nürnberg legte stärker los
Anfangs spielte sich fast alles im Schatten der Haupttribüne ab. Die Nürnberger spielten bevorzugt über den rechten Flügel, die Mainzer über den linken, beide etwas zurückhaltend. Die Nürnberger waren dabei etwas aktiver. Klar. Sie mussten gewinnen, sie waren der Herausforderer im Kampf um den fünften Platz.
Das sah man der Mainzer Aufstellung an. Im flachen 4-4-2 spielte links Christian Fuchs vor Malik Fathi. Das Zentrum war mit Eugen Polanski und Elkin Soto defensiv besetzt. Andreas Ivanschitz und Lewis Holtby saßen draußen. Umso offensiver war die Bank besetzt.
Almog Cohen hatte die erste Chance für Nürnberg. Christian Wetklo hielt (2.). Sami Allagui hatte eine erste Kopfballmöglichkeit (4.). Ein aufregender Auftakt einer danach nicht sehr hochklassigen, von beiden Seiten umkämpften, unpräzisen ersten Hälfte. Flanken von Fathi (13.) und Fuchs (16.) wurden abgewehrt, ebenso der fies flach hereingegebene Freistoß des Nürnbergers Mehmet Ekici (45.). Kurz vorher hatte Fathi den Strafraum alleine dichtgemacht.
Mehmet Ekici traf mit einem Freistoß den Pfosten (20.), Dann kamen auch die 05er gut ins Spiel, Der Zugriff im Mittelfeld klappte jetzt besser. Fuchs' Freistoß ging abgefälscht vorbei (33.). Die größte Chance der ersten Hälfte hatte Elkin Soto nach Steilpass von Schürrle. Der Schuss des Kolumbianers ging knapp rechts vorbei (35.). Aus ähnlicher Position hatte Fuchs hoch über das Tor geschossen (29.).
Schieber grätscht den Linienrichter um
Bezeichnend aber, dass die Aufregung im Stadion am größten war, als der Nürnberger Angreifer Julian Schieber nach Zweikampf mit Fathi aus Versehen den Linienrichter Markus Häcker abgrätschte. Der musste sich kurz schütteln, dann ging es auch für ihn weiter.
In der zweiten Hälfte hatten die Mainzer zwar nicht viel Ballbesitz, aber gute Chancen. Allagui traf aus spitzem Winkel das Außennetz (52.). Schürrle machte es im Strafraum etwas zu kompliziert, kam am ersten Verteidiger vorbei, hatte freie Schussbahn aufs kurze Eck, schlug aber noch einen Haken und verfehlte mit seinem Schuss das hohe lange Eck (69.).
In der Schlussphase schließlich wurde es hektisch. Beide Trainer wollten einen Platzverweis für den Gegner. Auf der einen Seite hätte es Andreas Wolf treffen können, der ein Solo von André Schürrle mit einem heftigen Foul beendete. Notbremse? Nein. Grobes Foul? Kann schon sein. Der gerade erst eingewechselte Ivanschitz schoss den Freistoß knapp über das Tor (84.).
Und in der Nachspielzeit stand Christian Wetklo bei seinem Handspiel gegen Julian Schieber eindeutig vor dem Strafraum. Der Kontakt zwischen Ball und Hand hingegen war etwas weiter hinten. Auf der Linie? Kann schon sein.
Tuchel ist zufrieden
„Unser Ziel war eine kompakte, taktisch disziplinierte Mannschaftsleistung“, sagte Tuchel. „Mit dem Auftreten der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir haben die Situation mit der nötigen Ruhe angenommen. Und wir haben das Ziel, die einzige Mannschaft der Bundesliga zu bleiben, die die ganze Saison über in der Top 5 war. Die Spieler können die Tabelle lesen. Wir haben das sehr wohl thematisiert. Die Art und Weise unseres Auftreten, weg vom ungezügelten Drang, hin zum sehr überlegten, nüchternen Stil war ein Schritt in unserer Entwicklung.“ Christian Karn
Hier die Aufstellung der Mannschaften zu Spielbeginn am 31. Spieltag:
1. FC Nürnberg: Schäfer – Chandler, Wollscheid, Wolf, Pinola – Simons – Hegeler, Cohen, Ekici, Eigler – Schieber
FSV Mainz 05: Wetklo – Bungert, Svensson, Noveski, Fuchs – Polanski, Caligiuri, Fathi – Soto – Allagui, Schürrle
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin).