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Jagdszenen bei der Eintracht: Fans randalieren

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Eintracht Frankfurt ist kaum noch zu retten. Gegen Köln lieferten die Hessen den nächsten sportlichen Offenbarungseid und rutschten auf Platz 17 ab. Die Fans randalierten.

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Frankfurt – Sechs Jahre nach dem Wiederaufstieg ist Eintracht Frankfurt kaum noch zu retten.

33. Spieltag der Bundesliga: In der Commerzbank Arena in Frankfurt kommt es nach dem Abpfiff zu Krawallen.

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Fans der Eintracht randalieren nach dem 0:2 ihrer Mannschaft im eigenen Stadion.

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Die Polizei muss einschreiten.

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Eine zerstörte Kamera liegt am Boden.

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Es kommt zu Festnahmen.

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Nach dem Führungstor der Kölner: Die Frankfurter Fans sind sauer.

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Frankfurter Fans zünden schon vor dem Spiel Feuerwerkskörper und halten ein Spruchband.

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Durch eine weitere desolate Leistung beim 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Köln rutschten die Hessen auf den 17. Tabellenplatz ab und benötigen am letzten Spieltag Schützenhilfe, um den vierten Gang in die Zweitklassigkeit doch noch zu verhindern.

Fans stürmen den Rasen

Im Anschluss an die verdiente Heimpleite kam es in der Commerzbank-Arena zu Ausschreitungen. Rund 150 Anhänger stürmten auf den Rasen, die Polizei musste mit einer Hundertschaft anrücken, um die Situation zu entschärfen. Beide Teams flüchteten unmittelbar nach dem Schlusspfiff in die Kabinen. Erst Eintracht-Präsident Peter Fischer gelang es, die Lage zu beruhigen. Später stellte sich auch die Frankfurter Mannschaft den aufgebrachten Fans.

„Das ist eine bittere Stunde für Eintracht Frankfurt. Wir befinden uns jetzt natürlich in einer äußerst schwierigen Situation, aber bei einem Punkt Rückstand haben wir noch eine Resthoffnung, die sensationelle Wende zu schaffen“, sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. „Das ist der Tiefpunkt in meinen acht Jahren bei der Eintracht. Es wirft uns um Jahre zurück.“

Daum wartet noch auf einen Sieg

Auch Frankfurts Trainer Christoph Daum war entsetzt. „Vielleicht ist im Moment auch nicht mehr drin“, sagte der 57-Jährige konsterniert. „Der letzte Tick Einsatz muss da sein, um ein Tor auch mal zu erzwingen“, kritisierte Daum, der nach wie vor auf den ersten Sieg bei den Hessen wartet.

Bei den Kölnern herrschte dagegen große Freude, den Klassenverbleib perfekt gemacht zu haben. „Die Erleichterung ist natürlich groß“, gestand Nationalspieler Lukas Podolski. „Das Feiern mit unseren Fans holen wir nächste Woche nach“, sagte Podolski, der in der Nachspielzeit mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 2:0 alles klar machte. Adel Chihi hatte die Kölner in der 24. Minute in Führung gebracht.

Frankfurt enttäuschte im „Spiel der Wahrheit“ auf der ganzen Linie. Den Hessen fiel gegen die gut gestaffelte Gäste-Abwehr überhaupt nichts ein. Kein Tempo, kein Risiko, keine Ideen, keine Chancen – die Eintracht präsentierte sich nicht bundesligatauglich und wurde von ihren aufgebrachten Fans mit Pfiffen verabschiedet.

Dabei hatte Daum mit einigen Personalien in der Startformation überrascht. In der Innenverteidigung feierte der erst 18-jährige Julian Dudda sein Bundesligadebüt als Ersatz für den rot-gesperrten Sebastian Rode. Im Mittelfeld durften der Brasilianer Caio und Marcel Heller ran, dafür blieben Halil Altintop und Alexander Meier auf der Bank.

Eintracht völlig harmlos

Der Rückstand traf die Hessen wie ein Keulenschlag. Die an Harmlosigkeit kaum zu überbietenden Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten daraus aber überhaupt kein Kapital schlagen. Gäste-Keeper Michael Rensing wurde in der ersten Hälfte nicht einmal geprüft und verlebte einen unverhofft ruhigen Nachmittag.

Nach dem Wechsel hätten die Gäste den Sack schnell zumachen können. Zunächst scheiterte Novakovic an Fährmann, den Nachschuss setzte der Slowene neben das Tor. Keine 60 Sekunden später vergab der frei durchgelaufene Podolski mit einem zu schwachen Heber leichtfertig das zweite Tor für die Kölner.

Der Nationalspieler verzog nach 75 Minuten noch einmal aus günstiger Position. Vier Minuten vor Ultimo vergab Chihi die nächste Großchance, als er aus fünf Metern an Fährmann scheiterte. Der Kölner Sieg war verdient, auch wenn die Hausherren bis zum Abpfiff wacker kämpften. Dies war zu wenig. Eric Dobias