Frankfurt/Main

DFL: ARD muss um Bundesliga-Konferenz bangen

Verabschiedete sich in Altersteilzeit aus der ARD-Konferenz, moderiert nun für 90elf: Manni Breuckmann, die "Stimme des Westens." Die Übertragungsrechte im Hörfunk und im Internet werden neu ausgeschrieben, die ARD und 90elf könnten jeweils Konkurrenz bekommen.
Verabschiedete sich in Altersteilzeit aus der ARD-Konferenz, moderiert nun für 90elf: Manni Breuckmann, die "Stimme des Westens." Die Übertragungsrechte im Hörfunk und im Internet werden neu ausgeschrieben, die ARD und 90elf könnten jeweils Konkurrenz bekommen. Foto: 90elf

Preistreiberei oder ein ernsthafter Mitbewerber? Die bei Fußballfans beliebte Bundesliga-Konferenz im ARD-Hörfunk am Samstagnachmittag könnte ab der Saison 2013/14 auf einem anderen Sender laufen, sagt die DFL.

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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird die Verwertungsrechte für die Hörfunkübertragungen von den Spielen der 1. und 2. Bundesliga voraussichtlich im März 2013 erstmals ausschreiben. „Wir machen diese Ausschreibung, da es ein ernsthaftes Interesse von Alternativanbietern gibt“, erklärte DFL-Direktor Jan Lehmann am Donnerstag.

Die Berichterstattung durch die ARD-Rundfunkhäuser ist aktuell noch durch einen Kooperationsvertrag geregelt, welcher der DFL schätzungsweise sieben Millionen Euro pro Jahr in die Kassen spült. Mit diesem Betrag rechne man laut DFL auch nach der Neuvergabe, über die bis Ende März 2013 nach Abgabe aller Angebote entschieden werden soll.

Neben den Audiorechten werden in einem zweiten Paket auch die Live-Rechte für die Internetübertragung ausgeschrieben, die momentan der Internet-Radiosender „90elf“ innehat.

Der Bundesligakonferenz auf den ARD-Sendern folgten nach Zahlen der Media-Analyse 2011 in der Stunde 4,2 Millionen Zuhörer. 90elf vermeldete in der Saison 2010/2011 mehr als 1,7 Millionen Hörer je Spieltag – diese Zahlen lassen sich also nicht direkt vergleichen.

Ziel der Ausschreibung sei es, „für Fans und Verwerter attraktive, reichweitenstarke und zukunftsorientierte Lösungen auf allen Verbreitungswegen zu erreichen“, sagte Lehmann. Es geht nicht nur ums Geld, versichert der Ligaverband zumindest: „Auch das Produkt des Anbieters spielt bei der Vergabe eine Rolle“, so Lehmann. Zudem soll durch die Rechtevergabe eine klare Strukturierung der audiovisuellen Rechte gewährleistet werden.

Die Hörer der Bundesliga-Konferenz sind nach einer Studie im Auftrag der ARD überzeugte und treue Fans dieser Sendung. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) hört die Schlusskonferenz regelmäßig jeden Samstag, mehr als jeder Dritte (39 Prozent) schaltet zudem zumindest ein- bis zweimal im Monat ein. Als die das federführende WDR 2-Team für „Liga Live“ 2010 den Deutschen Radiopreis erhielt, hieß es in der Begründung, Samstag für Samstag entstehe “ein föderales Gesamtkunstwerk, bei dem sich die Hörer und die Radiomacher wechselseitig aneinander und am Fußball berauschen".