Boden

Leichtgewicht Dieterle schultert Gegner – WKG Metternich/Rübenach/Boden gewinnt Krimi in der Ahrbachhalle

Simon Dieterle (rotes Trikot) brachte die Ahrbachhalle zum Toben: Obwohl er gut sechs Kilogramm weniger auf die Waage brachte als sein Gegenüber, schulterte er den Ludwigshafener Leon Streibl.  Foto: Markus Hartenfels
Simon Dieterle (rotes Trikot) brachte die Ahrbachhalle zum Toben: Obwohl er gut sechs Kilogramm weniger auf die Waage brachte als sein Gegenüber, schulterte er den Ludwigshafener Leon Streibl. Foto: Markus Hartenfels

Ein Kampfabend gespickt mit Spannung und packenden Duellen auf der Matte wurde den Zuschauern in der Bodener Ahrbachhalle geboten. Der ASV Ludwigshafen reiste mit voller Kapelle an und lieferte der gastgebenden WKG-Metternich/Rübenach/Boden in der Rheinland-Pfalz-Liga ein hartes Gefecht.

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Einen unfreiwilligen Beitrag zur Spannung trug aber schon vor Beginn der Kämpfe das Trainergespann der Einheimischen bei. Als die Gewichtsklasse 66 Kilogramm zur Waage aufgerufen wurde, gab es einige verdutzte Gesichter, denn es wurde nicht wie geplant Simon Dieterle, sondern Marc Wilhelmys Name genannt. Da dieser aber mit 69 Kilogram eigentlich für die 71er-Klasse vorgesehen war, gingen vier Punkte wegen Übergewichts bereits beim Wiegen an die Gäste.

Nach diesem Missgeschick eröffnete Samir Shojai in der 57-Kilogramm-Klasse den Kampfabend. Gegen Stiven Jovanovic punktete der WKG-Ringer konstant und verließ nach knapp fünf Minuten als überlegener Punktsieger die Matte. Dirk Zewetzki sah sich zum wiederholten Male einem wahren Brocken gegenüber. Mit knapp 30 Kilo Gewichtsvorteil ließ sein Gegner, Can Dogukan Kara, auch nur eine Wertung von Zewetzki zu und nutzte seinerseits eine Schleuder, um Zewetzki zu schultern.

Mehrere Aufreger

Im Kampf zwischen Zuhak Jalia und dem Ludwigshafener Routinier Udo Mehner gab es einige Aufreger, wozu auch der Kampfleiter mit einigen seiner Entscheidungen beitrug. Im Stand konnten beide anfangs keine Aktionen durchsetzen. Bei einem Angriff des Gastringers, bei dem dieser unerlaubterweise einen Beinsteller einsetzte, konnte Jalia ihn abfangen – und Mehner landete platt auf beiden Schultern. Der Kampfleiter entschied auf Beinarbeit, pfiff aber die Situation ab, obwohl das Regelwerk besagt, dass er auf Schultersieg für den WKG-Ringer hätte entscheiden müssen.

Im weiteren Verlauf des Kampfes spielte Mehner dann seine Routine aus und konnte Jalia im zweiten Kampfabschnitt dann selbst schultern. Dominic Zeigermann war darauf bedacht, seinen Fauxpas bei der Wiegeliste auszumerzen und tat dies auch in gewohnter Manier. Im 98-Kilogramm-Limit hatte er bereits nach 40 Sekunden den Ludwigshafener auf beiden Schultern fixiert.

Marc Wilhelmy schulterte nach einer souveränen Leistung in der zweiten Hälfte bei 13:0-Punktführung seinen Gegner, jedoch gingen die Punkte an die Gäste, da er mit Übergewicht antrat. Die zweite Hälfte begann mit der Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm. Tim Kisner, der in der Vorwoche noch wegen Krankheit ausfiel, errang einen Schultersieg gegen Solaty Bardiya. Simon Dieterle hatte in seinem Kampf gut sechs Kilogramm weniger als sein Gegenüber. Der Ludwigshafener Leon Streibl konnte auch die ersten zwei Punkte erzielen, doch bei einem weiteren Angriffsversuch konterte Dieterle und schulterte unter tosendem Beifall seinen Gegner.

Die Ahrbachhalle bebt

Die Stimmung war nun richtig angeheizt, und Tymur Tsiupka setzte noch einen drauf. Gegen Serkan Yel ging es zu Beginn zur Sache, wobei beide Ringer punkteten. Nach knapp zwei Minuten Kampfzeit packte Tsiupka beherzt zu und hebelte seinen Gegner auf die Schultern – die Ahrbachhalle bebte. Vitalii Sokplovskyi machte es noch einmal spannend. Er ging gegen Malik Nurmatov zeitweise zu offensiv in den Kampf und musste durch Konter des Ludwigshafeners Wertungen abgeben. In einem Kampf, der nichts für schwache Nerven war, konnte Sokolovsyi aber die Niederlage so knapp halten, dass er nur drei Mannschaftspunkte abgab, was den Gesamtsieg der Hausherren schon vor dem letzten Kampf besiegelte.

Im finalen Duell sah sich Samirullah Omarkhiel einem der besten „75er“ der Liga, Kevin Lehr, gegenüber. Konnte er Lehr noch mit der ersten Aktion überraschen und eine Viererwertung erzielen, schulterte dieser Omarkhiel nach einem Kopfhüftschwung. Mit 20:19 gewannen die WKG-Ringer knapp aber nicht unverdient. red

Am Samstag bestreiten die Ringer der WKG bei der Zweitvertretung des VfL Bad Kreuznach den letzten Kampf der Hinrunde.