Neuwied. Bei der LG Rhein-Wied lebt das Modell des Ehrenamts mit professionellem Anspruch. Auch Jörg Roos ist dafür ein gutes Beispiel. Der Trainer des Weltklasse-Zehnkämpfers Kai Kazmirek stellt seine Dienste als Architekt dem Verein LG Rhein-Wied, der als Bauträger der neuen Halle fungiert, kostenlos zur Verfügung; Experten sprechen von einem Gegenwert in Höhe von rund 60.000 Euro.
„Anders ist das nicht möglich“, erklärt Roos sein Engagement, „ich habe ja selbst ein großes Interesse daran, dass die Halle gebaut wird.“ Da der Heimbach-Weiser diese Arbeiten neben seiner beruflichen Tätigkeit erledigen muss, geht nicht alles so schnell, wie sich das manche vorstellen. „Das muss zwischendurch passieren“, erklärt er, „aber es gibt keinen anderen Weg, wenn es nichts kosten soll. Der Verein hat nun mal nicht die finanziellen Mittel.“
Derzeit arbeitet Roos daran, dass auch die obere Wasserbehörde der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD Nord) den Bau genehmigt, denn der Standort liegt im Wasserschutzgebiet. „Da bekommt die Stadt Neuwied ihr Wasser her“, erläutert Roos. Wenn der Bauantrag durch ist, geht es an die europaweite Ausschreibung. Das Problem: Jedes Gewerk muss einzeln ausgeschrieben werden, Erd-und Betonarbeiten, der eigentliche Hallenbau, der Boden, die Elektrik und so weiter. „Natürlich wäre am einfachsten, wenn wir ein Generalunternehmen mit dem ganzen Projekt beauftragen könnten, aber das geht nun mal nicht“, sagt der Architekt. „Wir brauchen Geduld.“
LG-Geschäftsführer Martin Schmitz schätzt, dass nach dem Baubeginn rund ein halbes Jahr vergeht, bis die Halle steht. „Ich glaube nicht, dass das noch in diesem Jahr der Fall sein wird“, stellt Schmitz klar. Wer so lange gekämpft hat, dem kommt es auf ein paar Monate nicht mehr an. kif