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Nach Investoren-Deal: Kritik an TV-Vertrag in Frankreich

Von dpa
Neuer TV-Vertrag sorgt in der Ligue 1 für Kritik
Fußball: Ligue 1, Frankreich, Paris Saint-Germain - FC Toulouse, 33. Spieltag: Die Spieler von Paris Saint-Germain halten den Pokal hoch, während sie den Titelgewinn von PSG in der französischen Fußball-Liga nach dem Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Toulouse im Stadion Parc des Princes feiern. Einen Monat vor dem Start der neuen Saison hat die Ligue 1 einen viel kritisierten neuen TV-Vertrag ausgehandelt. (zu dpa: «Nach Investoren-Deal: Kritik an TV-Vertrag in Frankreich») Foto: Christophe Ena/DPA

Eine Milliarde Euro hatten sich die französischen Fußball-Clubs erhofft. 500 Millionen bringt der neue TV-Vertrag aber tatsächlich. Deshalb in der Kritik: Ein Investoren-Deal der Liga.

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Paris (dpa). Zwei Jahre nach dem vieldiskutierten Einstieg eines Investors hat die französische Fußball-Liga Ligue 1 ihre TV-Rechte ab der kommenden Saison an den Streamingdienst DAZN und den katarischen Sender beIN Sports verkauft. Das berichtet die Sporttageszeitung «L'Équipe» am Montag. Der Deal sorgt in Frankreich für Kritik, weil er der Liga nur rund 500 Millionen Euro pro Saison einbringt und damit weit unter den Erwartungen liegt, die beim Einstieg des Investors CVC formuliert wurden.

2022 hatte der Ligaverband LFP noch auf Einnahmen von rund einer Milliarde Euro für jede Saison der neuen Rechteperiode von 2024/25 bis 2028/29 gehofft.

Zum Vergleich: Die Deutsche Fußball Liga erlöst seit 2021 im Schnitt rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison. Der englischen Premier League bringt der neue TV-Vertrag ab der Saison 2025/26 sogar 1,95 Milliarden Euro pro Spieljahr.

In Deutschland war ein vergleichbarer aber nicht deckungsgleicher Einstieg eines externen Geldgebers im Februar nach massiven Fanprotesten wieder gestoppt worden. Das Finanzunternehmen CVC aus Luxemburg war als ehemaliger Mehrheitseigner der Formel 1 auch einer der Kandidaten für einen Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Investor kassiert 13 Prozent der Erlöse

In Frankreich kaufte CVC im Jahr 2022 für rund 1,5 Milliarden Euro 13 Prozent der Anteile einer neu gegründeten Tochtergesellschaft des LFP. Im Gegenzug fließen 13 Prozent der Vermarktungserlöse an den Investor.

Für Kritik sorgt nun, dass die Liga den am schlechtesten dotierten TV-Vertrag seit 2005 abschloss und trotzdem einen Investor an den Einnahmen beteiligen muss. «Wir hatten keine große Wahl», zitierte die «L'Équipe» einen namentlich nicht genannten Club-Präsidenten. «Entweder wir kriegen sofort Geld oder wir hätten noch mehrere Monate warten müssen und keine Garantie gehabt, wie viel wir bekommen würden.» Die neue Saison der Ligue 1 beginnt bereits am 18. August.

© dpa-infocom, dpa:240715-930-174278/1