Waldbreitbach

Karl-Heinz Glander (TV Königswinter) auf Platz 2 bei Bärenkopplauf-Premiere

Foto: TV Königswinter

Nachdem Josef Hoß und Wolfgang Bernath vom VfL Waldbreitbach entschieden hatten, den Malberglauf zu beenden und ein neues Laufangebot in der Region einzurichten, den elf Kilometer langen Bärenkopplauf im Naturpark Rhein-Westerwald, fand nun die Premiere statt.

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Bei gutem Laufwetter, sehr guter Organisation (WC’s, Umkleide, FPP2-Masken, Alphornbläser, Sanitäter, ausreichend Helfer, vielfältiges Catering) und unter Beteiligung von 204 Läufern startete das Laufpeloton in der Waldbreitbacher Schule in Corona-angepassten Startblocks. Um das nackte Ergebnis vorwegzunehmen: Karl-Heinz Glander vom TV Königswinter erlief nach dem Start um 18.03 Uhr Platz 2 in seiner Altersklasse M70 in 01:10:54 Std. Aber Zahlenwerk allein sagt nicht alles über einen Wettkampf aus. Die Strecke hatte es in sich: + 360/- 260 Höhenmeter, in den Steigungen zu eng, um überholen zu können – und für Glander mit einem inzwischen erblindeten Auge nur unter erschwerten Bedingungen zu bewerkstelligen. Glander: „Ich bin aber dennoch zufrieden. Nicht allein, weil ernstzunehmende Konkurrenten hinter mir geblieben sind, sondern vor allem, weil ich vor fast jedem größeren Stein auf der teilweise doch sehr engen Spur und insbesondere zahlreichem Wurzelwerk anhalten und prüfen musste, ob ich nicht sturzgefährdet war. Für mich war es nur wichtig, unverletzt zu bleiben. Die Laufzeit war nicht vorrangig.“ Nun ja, das hat viel Zeit gekostet und zu der Entscheidung geführt, künftig keine Trails in dieser Art mehr zu laufen. Glander freut sich jetzt auf den Drei-Brücken-Lauf in Bonn (10. Oktober), den Bonner Habmarathon (17. Oktober) und den Löwenburglauf (22. August).

Foto: TV Königswinter

Mit Glander lief in Waldbreitbach die Badminton-Spielerin Karin Eisch (W55), auch Lauftrainingspartnerin von Glander. Sie wurde ebenfalls zweite in ihrer Altersklasse und finishte in 01:17:56 Std. Eisch setzte diesen Lauf ein zur Vorbereitung auf den Berlin-Marathon am 25. September, den sie dann zum neunten Mal absolviert hätte. Ihr persönliches Ziel: zehn Mal Marathon Berlin. Als erfreuliche Begebenheit am Rande des Bärenkopplaufs erwies sich die Begegnung Glanders mit Hans-Jürgen Orthmann („Die Sehne“), dem ehemaligen Cross-Weltmeister (1975) und 22-fachen Deutschen Meister über die Langstrecken. Orthmann, heute Mitte 60, war 1980 bereits qualifiziert für die Olympischen Spiele in Moskau, die dann aber wegen des Boykotts für die Deutschen nicht stattfanden. Aber die „Sehne“, wie ihn seine Freunde noch heute nennen, hat nichts von ihrem inneren olympischen Feuer verloren, lebt und trainiert diszipliniert wie zu ihrer glänzenden aktiven Zeit.