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Mainz

Viel Recht, zu wenig Empathie: Sind Juristen manchmal zu weltfremd?

Von Johannes Mario Löhr
Fachchinesisch: So lässt sich auch die Sprache der Juristen beschreiben. Nicht nur deshalb liegen Anwalt und Mandant nicht immer auf einer Wellenlänge. Das kann negative Folgen haben.  Foto: dpa
Fachchinesisch: So lässt sich auch die Sprache der Juristen beschreiben. Nicht nur deshalb liegen Anwalt und Mandant nicht immer auf einer Wellenlänge. Das kann negative Folgen haben. Foto: dpa

Charmant, empathisch, rhetorisch brillant: So stellt man sich – beeinflusst von Film und Fernsehen – einen Vorzeigejuristen vor. Doch die Realität in Gerichtssälen sieht häufig anders aus: Dort sitzen zwar Leute, die viel von Recht verstehen, von Zwischenmenschlichem indes weniger. So kommt es schon mal vor, dass die große Chance eines Plädoyers selbst bei brisanten Fällen nicht genutzt wird: Es ruft dann Gähnen statt Gänsehaut hervor.

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Dieser Umstand ist dem rheinland-pfälzischen Justizstaatssekretär Philipp Fernis (FDP) bewusst. Mit unserer Zeitung hat der studierte Jurist exklusiv aus dem Nähkästchen geplaudert. Wer in Rheinland-Pfalz Staatsanwalt oder Richter werden will, muss in vielen Fällen ein Vorstellungsgespräch mit ihm durchlaufen: „Fragt man dabei nach Aspekten jenseits von rein rechtlichen Fragestellungen, zeigt ...