Mainz

Ex-Innenminister Walter Zuber gestorben

Der frühere rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber (SPD) ist in der Nacht zu Donnerstag gestorben. Das teilte Landtagsvizepräsident Bernhard Braun (Grüne) zu Beginn der Plenarsitzung in Mainz mit.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

„Der Landtag trauert um einen aufrechten Demokraten“, sagte er. Zuber wurde 71 Jahre alt. Er war von 1991 an Innenminister. 2005 gab er diesen Posten aus gesundheitlichen Gründen auf.

Zuber engagierte sich lange Jahre für soziale Belange sowie die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda. Der Landtag gedachte mit einer Schweigeminute des Sozialdemokraten.

Der lebens- und sangesfrohe Rheinhesse aus Alzey führte das Innenressort 14 Jahre lang mit Augenmaß für das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit. Im Land trägt die Polizeireform seine Handschrift, im Bund das Zuwanderungsgesetz. Sein Herz schlug für den 1. FCK und für den Breitensport. 2008 war er aus dem Landtag ausgeschieden.

SPD-Fraktionschef Hendrik Hering würdigt Zuber als einen „großartigen Menschen, der immer den Dialog suchte“. Als Innenminister habe Zuber für Menschlichkeit in der Asylpolitik gestanden und durch seine große Verbundenheit mit den Kommunen überzeugt. Von seinem Engagement für die Unterstützung des Ehrenamtes und für die Partnerschaft mit Ruanda profitiert Rheinland-Pfalz noch heute. Dafür werden wir Walter Zuber immer sehr dankbar sein. Zuber habe durch seine Bodenständigkeit und seinen Fleiß nicht nur bei der Bevölkerung großes Ansehen genossen, sondern auch parteiübergreifend.

Das spiegelt sich auch in der Reaktion von CDU-Landeschefin Julia Klöckner: Es sei eine „Persönlichkeit von uns gegangen, die die politische Entwicklung unseres Landes auf den unterschiedlichsten Ebenen in einem guten Sinne über viele Jahrzehnte mit bestimmt hat.“ Zuber, früherer Landrat in ihrem Heimatkreis Bad Kreuznach, sei „ein engagierter Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker, zu dessen Markenzeichen seine Bodenständigkeit, seine Menschlichkeit, sein Pflichtbewusstsein und seine Verlässlichkeit gehörten.“