Mainz

Freizeit

Es wird voll – Wassersport «immer populärer»

Von dpa/lrs
Stand-Up-Paddler auf dem Rhein
Ein Stand-Up-Paddler überquert den Rhein vom Wiesbadner Stadtteil Mainz-Kastel aus in Richtung Mainz (o), während vor ihm ein Tankschiff aus Rotterdam den Fluss aufwärts fährt. (zu dpa: «Es wird voll - Wassersport «immer populärer»») Foto: Frank Rumpenhorst/DPA

Wenn es heiß wird, lockt das kühle Nass. Doch das bloße Schwimmen genügt nicht allen. Ob im Fluss oder See – Wassersport in vielen Variationen wird immer beliebter. Das hat Folgen.

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Mainz (dpa/lrs). Von Segeln über Kanufahren bis hin zu Stand-up-Paddling: Die Liste der Wassersportarten ist lang und sorgt auf manchem Gewässer in Rheinland-Pfalz bisweilen für Gedränge. Der Freizeitverkehr habe auf den Binnenwasserstraßen zugenommen, teilte etwa die Abteilung Wasserschutzpolizei des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik (ELT) in Mainz mit. «Aktivitäten wie Segeln, Motorbootfahren, Kanufahren und Stand-up-Paddling werden immer populärer.»

Von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit Sitz in Bonn hieß es, allein bei den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern in Deutschland seien für Sportboote bereits rund 450.000 sogenannte Kleinfahrzeugkennzeichen vergeben worden (Stand: Januar 2024). Die Zahl habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich um jeweils rund 10.000 pro Jahr erhöht. «Es gibt also einen ansteigenden Trend im Sportbootbereich», betonte die Behörde.

Wasserschutzpolizei registriert keinen Anstieg bei Verstößen

Eine Gruppe Steh-Paddler
Eine Gruppe Steh-Paddler ist am Abend auf dem Main auf ihren SUP-Boards unterwegs. (zu dpa: «Es wird voll – Wassersport «immer populärer»»)
Foto: Arne Dedert/DPA

Die Wasserschutzpolizei ist auf Wasserstraßen wie dem Rhein, der Mosel, der Saar und der Lahn neben der Berufsschifffahrt auch für die Überwachung der Freizeitschifffahrt zuständig. Hier drehe es sich vor allem um Kontrollen, ob eine Erlaubnis zum Führen von Sportbooten vorliege und ob jemand betrunken oder unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln unterwegs sei. Deutliche Anstiege solcher Fälle seien allerdings nicht zu verzeichnen, betonte die Wasserschutzpolizei.

Wassersportler auf der Mosel
Sportboote liegen dicht gedrängt auf der Mosel vor der Gülser Eisenbahnbrücke. Das sommerliche Wetter lockte die Freizeitkapitäne aufs Wasser. (zu dpa: «Es wird voll – Wassersport «immer populärer»»)
Foto: Thomas Frey/DPA

Im Masterplan Freizeitschifffahrt des Bundesverkehrsministeriums heißt es: «Die Corona-Pandemie und ein neues Bewusstsein für nachhaltiges Reisen sorgen für einen regelrechten Boom auf dem Wasser». Die Anzahl der Freizeitboote und die Anforderungen der Freizeitschifffahrt stiegen kontinuierlich, gleichzeitig sei die Infrastruktur in die Jahre gekommen. Ein Schluss des Plans ist, die Freizeitschifffahrt mehr in den Fokus der Bundeswasserstraßenverwaltung zu rücken, die Infrastruktur soll künftig mehr auch auf die Bedürfnisse von Wassersportlern ausgerichtet werden.

Nach Erfahrung des Landesverbands Motorbootsport Rheinland-Pfalz hat das Stand-up-Paddling vor allem auf Flüssen wie der Mosel und der Lahn sowie auf Binnenseen zugenommen. Auf der Mosel gebe es hin und wieder Probleme mit der Berufsschifffahrt, sagte der Präsident des Landesverbands, Gisbert König.

Nur ein Teil der Sportbootführerschein-Inhaber regelmäßig auf dem Wasser

Eine Zunahme bei Sportbootführerscheinen für Binnengewässer und die See sieht König dagegen nicht. Zu Corona-Zeiten sei die Zahl zwar gestiegen, das habe sich mittlerweile aber wieder eingependelt. Pro Jahr würden vom Deutschen Motoryachtverband und vom Deutschen Segler-Verband bundesweit rund 80.000 amtliche Bootsführerscheine für Binnengewässer und die See ausgestellt, etwa acht bis zehn Prozent davon entfielen auf Rheinland-Pfalz.

Die Erfahrung zeige, dass sich nur ungefähr zehn Prozent der Scheininhaber hierzulande dauerhaft beziehungsweise regelmäßig auf dem Wasser bewegten. Der Rest chartere mal ein Boot oder nutze den Schein im Urlaub.

© dpa-infocom, dpa:240801-930-190559/1