Lange galten Wölfe bei uns als ausgerottet. Jetzt kehren sie zurück. Nabu-Wolfsexperte Markus Bathen erklärt, was man über die Tiere wissen sollte.
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich einem Wolf begegne?
Beobachten Sie das Tier ruhig. Lassen Sie ihm genug Raum, damit es sich zurückziehen kann. Wenn Sie sich unwohl fühlen, richten Sie sich auf und machen Sie sich groß. Lautes, energisches Rufen oder Klatschen kann den Wolf vertreiben.
Sind Waldbesucher gefährdet?
Der Wald wird durch die Rückkehr des Wolfes nicht gefährlicher. Von Wildschweinen beispielsweise geht statistisch gesehen eine größere Gefahr aus als vom Wolf. In Deutschland hat es seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 keine Situation gegeben, in der sich ein Wolf einem Menschen aggressiv genähert hat.
Was müssen Hundehalter beachten?
Der Hund sollte sich stets nah am Menschen aufhalten, da er ansonsten vom Wolf als Eindringling oder potenzieller Paarungspartner wahrgenommen werden kann. Trifft der Hund allein auf einen Wolf, wird er womöglich angegriffen oder verjagt. Das Beste ist es deshalb, seinen Hund in Wolfsgebieten anzuleinen und sich gegebenenfalls ebenfalls langsam zurückzuziehen.
Woran erkenne ich Wölfe?
Erwachsene Wölfe haben helle Schnauzen, kleine, dreieckige Ohren und einen dunklen Sattelfleck auf dem Rücken. Zudem hängt der Schwanz fast immer herunter.
Was fressen Wölfe?
Die Hauptnahrung des Wolfes in Deutschland sind Rehe (53 Prozent), gefolgt von Rotwild (15 Prozent) und Wildschweinen (18 Prozent). Das haben Untersuchungen des Senckenberg Museums für Naturkunde (Görlitz) ergeben. Mit etwa 1 Prozent spielen Nutztierrisse als Nahrung der Wölfe keine Rolle.