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Koblenz

„Das ganze Leben war transparent“: Wie die Stasi die DDR-Bürger bespitzelte – Eine Koblenzerin erzählt

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Elke Schlegel ist schockiert, wie systematisch ihr Leben in der DDR ausgeforscht worden ist. In ihren Stasi-Akten finden sich Berichte von Nachbarn, Freunden und Kollegen. "Das ganze Leben war transparent", sagt sie. Foto: Kevin Rühle

Die Koblenzerin Elke Schlegel hat unserer Zeitung einen Einblick in ihre Stasi-Akten gegeben. 1200 Seiten realsozialistische Spitzelbürokratie, unter der die 66-Jährige bis heute leidet. Mehr als fünf Monate saß sie 1984 in der DDR im Gefängnis, bevor sie vom Westen freigekauft wurde. Wie perfide die Stasi arbeitete, ist auf einer Wanderausstellung im Bundesarchiv Koblenz zu sehen.

Lesezeit: 7 Minuten
Elke Schlegel hat mehrere Aktenordner auf ihrem Küchentisch im Koblenzer Stadtteil Karthause ausgebreitet. Alle prall gefüllt. 1200 Seiten einer DDR-Biografie. Vernehmungsprotokolle. Urkunden. Entlassungsscheine. Sogar eine Zahnarztbehandlung haben die Stasi-Mitarbeiter dokumentiert. "Das ganze Leben war transparent", sagt die 66-Jährige und schüttelt den Kopf. "Dass jemand so viel über einen sammelt, kann ...