HELFT UNS LEBEN: Hilfe schenkt einer Familie im Westerwald mehr Freiheit
Der Herbst 2016 hat viel verändert im Leben der mittlerweile 18-jährigen Vanessa und ihrer Familie, zu der auch die kleine Schwester Saphira gehört. Durch einen Spendenaufruf unserer Zeitung für die Aktion HELFT UNS LEBEN sind die Bewohner des kleinen Dörfchens Arzbach im Rhein-Lahn-Kreis und viele weitere hilfsbereite Leser auf das Schicksal der Heymanns aufmerksam geworden – und haben sie nach Kräften unterstützt. Zwei Jahre später besuchen wir die Familie erneut und erfahren herzliche Gastfreundschaft – und jede Menge Dankbarkeit.
Angefangen hatte 2016 alles mit einem Streit mit der Krankenversicherung, die Vanessas Aufenthalt in einem Kinderhospiz nicht finanzieren wollte. Wegen akuten Sauerstoffmangels während der Geburt und einer anschließenden Lungenentzündung leidet Vanessa an einem irreparablen frühkindlichen Hirnschaden, der schwere körperliche und geistige Behinderungen zur Folge hat. Diese Kurzzeitpflege ist wichtig für die Heymanns, die nur so auch mal Urlaub von ihrem anstrengenden Alltag machen können. Vater Michael ist Rettungssanitäter, Mutter Rebecca arbeitet im Altenpflegeheim. Die Nächte sind unruhig, da bei Vanessa immer wieder Speichel abgesaugt werden muss – und der Überwachungsmonitor immer wieder Fehlalarm auslöst. Besonders wichtig sind die Urlaube für Saphira, die die Zeit mit Mama und Papa genießt – auch wenn sie ihre große Schwester immer vermisst.
Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary, Vorsitzende und Geschäftsführer von HELFT UNS LEBEN, handelten damals schnell und sagten zu, die Kosten für das Hospiz zu übernehmen. Allein das war für die Familie eine große Erleichterung. Hans Kary sah den Bus der Familie, bei dem die Krankenkasse einen behindertengerechten Umbau abgelehnt hatte. Er ließ prüfen, ob ein Umbau möglich ist – und hatte zunächst eine schlechte Nachricht: Ein Umbau lohnt sich nicht, das Auto ist zu alt. Doch HELFT UNS LEBEN hatte wenig später eine große Überraschung: Ein neuer Transporter, rollstuhlgerecht umgebaut, wartete auf Familie Heymann.
„Am Tag der Übergabe“, erzählt Rebecca Heymann, „konnten wir es kaum erwarten loszufahren. Wir sind fast 100 Kilometer gefahren – zur Arbeitsstelle meines Mannes, zu Freunden. Es war herrlich.“
Die Unabhängigkeit ist das größte Geschenk, das unsere Leser Familie Heymann machen konnten. Fahrten, für die früher ein Krankentransporter mit Krankenschwester organisiert werden musste, kann nun Vater Michael erledigen. Familienausflüge in den Zoo, zum Einkaufen, all das ist jetzt möglich.
Der erste große Ausflug führte alle vier Heymanns zum Musical „Starlight Express“ in Bochum. Diesen Moment haben sie in einem Foto festgehalten, das einen prominenten Platz im Wohnzimmer hat. Doch nicht nur unsere Leser wollten der Familie Gutes tun. Ein anfangs kleiner Weihnachtsmarkt, dessen Erlös den Heymanns zugutekommen sollte, wurde zum Dorffest, bei dem sich viele Arzbacher beteiligten. Mehr als 9000 Euro kamen zusammen.
Der Fall der Heymanns, er zeigt, wie sehr Hilfsbereitschaft Familien in Not das Leben erleichtert. HELFT UNS LEBEN will dabei helfen.