Westerwaldkreis

Was die Wäller plagt: Überdurchschnittlich viele Krankmeldungen im Kreis

Krankmeldung
Krankmeldungen nehmen im Westerwaldkreis überdurchschnittlich zu. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-Bildfunk/dpa

Der Krankenstand im Westerwaldkreis war im ersten Halbjahr 2024 höher als im Vorjahreszeitraum 2023. Er stieg von 6,1 auf 6,6 Prozent und lag somit über dem landesweiten Durchschnitt für Rheinland-Pfalz von 6,0 Prozent. Das teilt die Krankenkasse DAK mit.

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Von Januar bis Juni 2024 war jeder Beschäftigte im Westerwaldkreis demnach durchschnittlich 12,1 Tage krankgeschrieben. Die DAK hat eigenen Angaben zufolge in einer Sonderanalyse die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten in der Region ausgewertet. In der ersten Jahreshälfte kamen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 1208 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von 10,3 Prozent bedeutet.

Was Arbeitgeber tun können

„Der weiterhin hohe Krankenstand im Westerwaldkreis ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt Alexander Greco, Leiter der DAK-Gesundheit in Montabaur. „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Rang 1 belegten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems mit 209 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter kamen Krankheiten des Atmungssystems mit 195 Fehltagen, gefolgt von psychischen Erkrankungen auf Rang 3 mit 173 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Atemwegserkrankungen verursachten landesweit 207 Fehltage je 100 Versicherte, psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Probleme 196 beziehungsweise 193 Fehltage je 100 Versicherte.

Wie Hitze sich auf Krankenstand auswirkt

Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Bei der Sonderanalyse mit dem Iges-Institut in Berlin wurden auch die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit untersucht und dazu eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Rheinland-Pfalz ein Fünftel der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet.

Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (29 beziehungsweise 38 Prozent). Die DAK-Gesundheit hat laut ihrer Pressemitteilung rund 335.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon etwa 32.000 im Westerwaldkreis.