Ransbach-Baumbach

Sollten Wäller Tierheime zusammengelegt werden? Ehrenamtler weist Fusionsidee zurück

Drangvolle Enge veranlasst das Ransbach-Baumbacher Tierheim-Team zur Planung eines Neubaus mit weitläufigem Areal.
Drangvolle Enge veranlasst das Ransbach-Baumbacher Tierheim-Team zur Planung eines Neubaus mit weitläufigem Areal. Foto: Sascha Ditscher/Archiv

Das Team des Ransbach-Baumabcher Tierheims möchte raus aus der drangvollen Enge des jetzigen Standorts und schmiedet Neubaupläne. Damit den aktuellen Anforderungen an Tier und Arbeitsschutz, Hygiene und Lärmschutz Rechnung getragen werden kann, ist eine Investition in Millionenhöhe erforderlich. Der frühere Leiter des Montabaurer Tierheims Klaus Böckling hat eine andere Lösung vorgeschlagen: beide Vereine zu fusionieren und die Kräfte am Standort Montabaur zu bündeln. Dies fordert Widerspruch heraus.

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Einer, der die Sicht der Ransbach-Baumbacher Tierschützer vertritt, ist Peter Ehlers. Dies schreibt er uns dazu:

„Ich bin ehrenamtlich für das Tierheim Ransbach-Baumbach tätig. Als Erstes möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Interview die private Meinung des Herrn Böckling darstellt. Vonseiten des Tierheims Montabaur wurden wir schon am Samstag dahin gehend informiert, dass weder der Vereinsvorstand noch die Tierheimleitung Kontakt zu Herrn Böckling haben. Die Tierheimleiterin distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses Artikels. Auch wir gehen nicht mit allen Punkten konform.

1 Die räumliche Nähe stört zum Beispiel bei Stadthallen kaum jemand. Vielfalt erhöht dort das Angebot in kultureller Hinsicht. Im Tierschutz bedeutet es, mehr Möglichkeiten nutzen zu können, um hilfsbedürftigen Lebewesen die erforderliche Behandlung und Pflege zuteilwerden zu lassen. Auch die Weitervermittlung gestaltet sich leichter. Herr Böckling benennt die flächenmäßige Größe des Tierheims Montabaur mit insgesamt rund 16.000 Quadratmeter. Für das neue Tierheim Ransbach-Baumbach ist eine Fläche von etwa 4500 Quadratmetern angedacht. Das aktuelle Grundstück hier misst circa 400 Quadratmeter.

2 Den Satz „Ich würde dort keinen Hund hingeben“ muss ich auf das Schärfste zurückweisen. Ich persönlich und auch meine Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort alles für die Tiere tun, empfinden diesen Satz als eine bodenlose Unverschämtheit und Frechheit. Dem Tierschutzgedanken sicherlich nicht förderlich.

Wir tun seit Jahren alles in unserer Macht stehende, um Tieren das Leid zu lindern. Und um dieser Aufgabe weiterhin gerecht werden zu können, müssen und wollen wir ein neues Tierheim bauen. Dort wird es Ausläufe und so weiter geben. Das erspart unseren Mitarbeitern dann so manche Gassirunde an der Leine, denn im Auslauf dürfen die Vierbeiner dann das tun, was sie wollen, nämlich frei laufen.

3 Wir denken, dass es nicht so sinnvoll ist, Kräfte zu bündeln, sondern jeder sollte seine Kräfte vollumfänglich nutzen, um möglichst vielen Lebewesen – vom Hund bis zum Wellensittich (Großtiere werden wir auch am neuen Standort nicht betreuen können, das überlassen wir anderen Einrichtungen) – ein artgerechtes und gut versorgtes Leben zu ermöglichen.

4 Zu der aufgezählten Unterstützung durch heimische Unternehmer und junge Leute bleibt uns nur zu sagen, dass wir ebenso auf Unterstützung hoffen, auch wenn durch Covid-19 alles schwieriger geworden ist.

5 Im letzten Abschnitt betont Herr Böckling, wie gut der Verein und das Tierheim in Montabaur finanziell dastehen oder dastanden. Wir arbeiten daran, ebenfalls ein ähnliches Ziel zu erreichen. Das ist allein schon erforderlich, um Landeszuschüsse zu erhalten. Die entsprechenden Unterlagen sind beim zuständigen Ministerium in Mainz eingereicht.“