Polizei bestätigt: Kampfsportveranstaltung in Hachenburger „Fassfabrik“ hatte rechtsextremen Hintergrund
In den Räumen hatten sich insgesamt knapp 130 Personen versammelt, die aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus den Niederlanden angereist waren. Im Gebäude war ein Boxring eingerichtet, einige Teilnehmer trugen Kampfsportkleidung. Die Polizei kontrollierte bei dem fünfstündigen Einsatz zwischen 21.30 Uhr und 2.30 Uhr alle Teilnehmer, darunter auch Minderjährige.
Veranstalter war nach den vorliegenden Erkenntnissen ein regionaler Ableger der als rechtsextrem eingestuften Partei „Der III. Weg“. Die Rechtsgrundlage für das Betreten der Räumlichkeiten und die Durchführung von Identitätsfeststellungen biete das rheinland-pfälzische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, so die Polizei. Im Verlauf der Maßnahmen seien zahlreiche Gegenstände sichergestellt worden, die zweifelsfrei auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuteten. Darauf deutete bereits die Aufmachung einiger Teilnehmer hin, die sich während der Kontrolle nach und nach rund um Fassfabrik, Kino und Bahnhof in Hachenburg versammelten.
„Die Prüfungen hinsichtlich einer Strafbarkeit nach § 86a Strafgesetzbuch dauern an“, meldete der Polizeisprecher. Darüber hinaus sei es in jeweils einem Fall zum Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz gekommen; die entsprechenden Gegenstände seien sichergestellt worden. Außerdem wurde im weiteren Verlauf des Einsatzes ein Polizeibeamter beleidigt. Dazu meldet die Nachrichtenagentur dpa, ein Teilnehmer habe einen Beamten mit dem Ausdruck «Drecksau» beleidigt. An den Einsatzmaßnahmen, die weitestgehend ohne größere Zwischenfälle verliefen, waren nach Polizeiangaben mehr als 200 Einsatzkräfte mehrerer Behörden, unter anderem des Polizeipräsidiums Koblenz und der Bereitschaftspolizei beteiligt.