Er habe in Deutschland ein neues Leben anfangen und sein Glück wiederfinden wollen, sagt der Angeklagte Richter Helmut Groß.
Um einem Menschenhändler 8000 Euro bezahlen zu können, damit er ihn nach Deutschland schleust, habe er seine Anteile an einem Geschäft in Istanbul und sein Auto verkauft. Der Richter hakt nach: Ob ihm nicht klar gewesen sei, dass er aus der Türkei auch einfach nach Deutschland hätte einreisen können, fragt er. Darauf antwortet der Angeklagte, er habe gedacht, die illegale Einreise sei ihm als einziger Weg erschienen.
Als Gründe für sein Ersuchen nach Asyl habe er familiäre Probleme angegeben: Seine Eltern hätten sich getrennt, er wuchs beim Vater auf, der sehr streng und manchmal auch gewalttätig gewesen sei. Daher sei er zunächst nach Istanbul gegangen, habe dort mit Partnern einen Textilhandel gegründet. Als seine Verlobung in die Brüche ging, sei er überzeugt gewesen, in der Türkei nicht mehr glücklich zu werden. Dass dies, so Richter Groß, keine Asylgründe seien, wollte dem Mann auch jetzt noch nicht einleuchten.