Wiesensee

Bald wieder Wasser im Wiesensee? Stauanlage wird mit Großbohrungen erkundet

Derzeit führt eine Spezialfirma Großbohrungen am Damm des Wiesensees aus. Sie werden 10 bis maximal 20 Meter tief in den Untergrund getrieben und sind Grundlage für die vertiefte Sicherheitsüberprüfung der Stauanlage.
Derzeit führt eine Spezialfirma Großbohrungen am Damm des Wiesensees aus. Sie werden 10 bis maximal 20 Meter tief in den Untergrund getrieben und sind Grundlage für die vertiefte Sicherheitsüberprüfung der Stauanlage. Foto: Röder-Moldenhauer

Und wieder tut sich etwas am Wiesensee, damit die Stauanlage so schnell wie möglich wieder mit Wasser befüllt werden kann. Dieses Ziel wird nicht nur von einer Bürgerinitiative – unter anderem mit einer Petition (wir haben berichtet) – gefordert, sondern steht seit Jahren auf der Agenda. Wie die VG-Verwaltung jetzt mitteilt, gehen nun die Erkundungsbohrungen am Damm des Wiesensees weiter.

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Diese Untersuchungen sind nötig, denn die Festigkeit des knapp 300 Meter langen Dammes ist entscheidend dafür, wie es am Wiesensee weitergeht – sprich: wann der See wieder bespannt werden kann. Zuvor waren bereits für die Rammsondierungen zur Grunderkundung die Messstellen vermessen und mit Pfählen markiert worden. Im Juli hatte die Firma Gerätebau Wiedtal Schützeichel aus Neustadt mit den Kleinsondierungen zur Untersuchung des Dammbauwerkes begonnen. „Seit dieser Woche ist die Firma wieder vor Ort, nur diesmal mit größerem Sondierungsgerät“, teilt die VG-Verwaltung nun mit.

Was jetzt geplant ist

In den kommenden zwei bis drei Wochen sollen nun die sieben weiteren Sondierungen als sogenannte Großbohrung in einer Tiefe von 10 bis maximal 20 Metern in den Untergrund getrieben werden. Der Durchmesser der dabei entnommenen Bohrkerne beträgt 100 bis 150 Millimeter. Diese werden dann in sogenannten Kernkisten zur Untersuchung und Beprobung an das beauftragte Ingenieurbüro (Gesellschaft für Umwelt- und Geotechnik, Simmern) gebracht und dort untersucht. Bei der ersten Bohrung war auch Diplomgeologe Max Wiederspahn (Geschäftsführer GUG, Simmern) am Ort und überwachte den Beginn der Arbeiten.

c Röder-Moldenhauer
www.roemo.de
Foto: Röder-Moldenhauer
Im Anschluss an die Bohrarbeiten und nach Freigabe des Geologen sollen die Bohrlöcher wieder mit Ton oder einem Verbundwerkstoff aus Ton und Bentonit verfüllt werden. Drei Bohrstellen können jetzt, über den Dammquerschnitt verteilt, als Grundwassermessstellen ausgebaut werden.

Was in den Bohrstellen genau passiert

„In den Bohrstellen wird, vereinfachend beschrieben, ein Sickerrohr/Messrohr und eine Kiesschüttung als Filtermantel um das Sickerrohr eingebaut. Mit den Messstellen lässt sich dann der Pegel des Grundwassers im Dammquerschnitt ermitteln“, führt Thomas Henritzi (Bauabteilung, VG Westerburg) weiter aus. Damit würden dann im späteren Betrieb der Stauanlage Rückschlüsse auf die Dichtigkeit und Sicherheit des Dammbauwerkes möglich. Diese Grundwassermessstellen habe es bisher im Dammbauwerk nicht gegeben.

Gesamtkosten: etwa 130.000 Euro

Die Gesamtkosten der Sondierungs- und Erkundungsarbeiten belaufen sich auf rund 130.000 Euro. Die Sondierungsarbeiten bilden neben einer Vielzahl von weiteren Untersuchungen die Grundlage für die vertiefte Sicherheitsüberprüfung der Stauanlage.