Viele Hände, buntes Ende: Ausstellung zeigt Farbexplosionen von Künstlern aus Scheuern
Ganz gleich ob des Tags oder Nachts, der Besuch im Museum lohne sich in jedem Fall, verspricht die Stiftung Scheuern in einem Pressebericht. Dieses Mal geht es neben der Dauerausstellung „Leben und Arbeiten im blauen Ländchen“ in der Sonderausstellung um Kunst von Menschen mit Behinderung. „Malerei als Sonderausstellung hatten wir schon öfter“, so Dorothee Ott, „aber das hier ist schon etwas Besonderes: Wenn viele berühmte Künstler sagen, dass Kunst am besten wird, wenn man den Verstand nicht einschaltet und sie ganz selbstvergessen betreibt, dann wird das hier bestätigt. Das Schaffen an sich steht im Vordergrund, das Malen an sich.
Die Ausstellung zeigt, dass das Malen etwas Grenzenloses ist, jedem Menschen innewohnt und sich Menschen über Farbe und Material ausdrücken, auch wenn ihnen die Sprache, die Mimik, die Körperhaltung als Kommunikationsmittel nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.“ So fasst Ott zusammen, warum sie als Museumsleiterin gleich Feuer und Flamme war, die Ausstellung mit dem Team aus der Stiftung Scheuern zusammen auf die Beine zu stellen.
Wir arbeiten mit Menschen zusammen, die sich gern in Farbe und Form ausdrücken.
Anja Dietrich, Teamleitung aus der Tagesförderstätte
Das Team sei wichtig, ergänzt Anja Dietrich, Teamleitung aus der Tagesförderstätte, „denn wir arbeiten mit Menschen zusammen, die sich gern in Farbe und Form ausdrücken, weil es eine ihrer Kommunikationsmöglichkeiten ist über die Hilfsgeräte unterstützter Kommunikation hinaus. Aber auch zum Malen benötigen sie Hilfestellung. Das ist die Aufgabe der Mitarbeitenden bei dem Projekt. Wir assistieren in unterschiedlichem Umfang, wohlgemerkt assistieren, nicht bevormunden. Farbauswahl, Arrangement, hinzugefügte Elemente – all das bestimmen die Künstler selbst. Die Hilfe besteht im Anreichen, im Handhalten, im Suchen nach geeigneten Mitteln, um die Farbe auf die Leinwand zu bringen. Das können auch mal eine Fliegenklatsche, ein Fensterabzieher oder eine Mülltüte sein.“
Am Ende des Prozesses stehen die bunten Kunstwerke, die Farbexplosionen, die Thomas Friedrich, Natalie Daoihra, Margarete Grimm, Redion Malja, Ralf Schreieck und Mareille Erdmann geschaffen haben, im Mittelpunkt. Mit den bunten Farben strahlen die Künstler selbst um die Wette Das Team um sie herum unter Leitung von Sandra Gregorius und Emelie Stein freut sich mit ihnen und bedankt sich auch bei den anderen Kollegen der Tagesförderstätte, die im Hintergrund dafür gesorgt haben, dass neben dem Tagesgeschäft Raum und Zeit für Kreativität ist. Gegen Spende kann man sich übrigens ein Original erwerben und gleichzeitig die Künstler in ihrem Schaffen weiter unterstützen. Die Spende wird für neue Materialien und den Gruppenzusammenhalt verwendet.