Der ICE-Bahnhof in Limburg ist im August 2002 eröffnet worden. Seit Frühjahr 2003 zählt die Stadt Limburg einmal im Jahr die Fahrgäste, die dort ein- und aussteigen. Nach drei Jahren Pause soll diese Zählung im Frühjahr wieder stattfinden. „In den vergangenen Jahren wurde aufgrund von Corona und der daraus resultierenden Einschränkungen und Veränderung der Arbeitswelt keine Zählung durchgeführt“, teilt die Sprecherin der Stadt, Stefanie Kesper-Süß, mit. Und auch wenn die Stadt deshalb bisher keine Veränderungen der Fahrgastzahlen bestätigen kann, „haben wir jedoch den Eindruck, dass die aktuellen Zahlen keineswegs die Vor-Corona-Zeit erreichen“.
In einigen Monaten dürfte dann feststehen, welchen (negativen) Einfluss Homeoffice auf die Pendlerzahlen hat.
Die bislang letzte Zählung stammt vom Frühjahr 2019. Im Mai stellte die Stadt in einer Pressemitteilung fest, dass die Fahrgastzahlen leicht zurückgegangen waren. So habe es 2421 Ein- und Aussteiger im Tagesdurchschnitt gegeben – also 2,5 Prozent weniger als im Jahr 2018 und sogar rund fünf Prozent weniger als 2017. Da das Angebot an Verbindungen in diesen beiden Jahren nicht schlechter geworden sei, tat sich der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) damals mit einer Erklärung schwer. Er vermutete, dass sich bisherige Nutzer des ICE aufgrund von Verspätungen für andere Verkehrsmittel entschieden haben oder dass es verstärkt Nutzer von Job-Tickets gebe, die jedoch nur für die normale Bahnstrecke gelten und nicht das Fahren mit dem ICE erlauben.
Wie die Stadt damals weiter mitteilte, waren die meisten Fahrgäste am ICE-Bahnhof im Jahr 2008 gezählt worden mit 2758 Ein- und Aussteigern im Tagesdurchschnitt. Anschließend seien die Fahrgastzahlen gesunken und hätten sich erst 2016 und 2017 wieder leicht erholt.
Gezählt werden die Fahrgäste laut Stadt an fünf Werktagen. Bei der Zählung im Jahr 2019 gab es die meisten Fahrgäste am Donnerstag und die wenigsten am Freitag. Die am stärksten genutzten Verbindungen gehen in Richtung Frankfurt. Die Verbindungen nach und über Frankfurt verzeichnen etwa drei Mal so viele Fahrgäste wie die Verbindungen nach und über Köln.
Entsprechend nervös registriert die Stadt, wenn die Bahn Zugverbindungen in den frühen Morgenstunden streicht.
Mit Blick auf den bereits vollzogenen Fahrplanwechsel in diesem Monat „haben wir Kenntnis von einer Verbindung, die in Fahrtrichtung Frankfurt wegfällt“, erklärt die Sprecherin der Stadt Limburg. „Auch dieser Entwicklung sehen wir mit Blick in die Zukunft besorgt entgegen.“ red