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Nassau

Spender gesucht: Nassauer Denkmal soll an Synagoge erinnern

Von Carlo Rosenkranz
Der Zugang zur 1945 zerstörten Synagoge lag im Obertal zwischen den Häusern 14 und 16. Dort sollen künftig eine Stele und eine Bronzeplatte an das Schicksal der jüdischen Bürger der Stadt und das 1938 geschändete Gotteshaus erinnern.  Foto: Carlo Rosenkranz
Der Zugang zur 1945 zerstörten Synagoge lag im Obertal zwischen den Häusern 14 und 16. Dort sollen künftig eine Stele und eine Bronzeplatte an das Schicksal der jüdischen Bürger der Stadt und das 1938 geschändete Gotteshaus erinnern. Foto: Carlo Rosenkranz

Die Stadt Nassau will mit einem Denkmal an die 1938 geschändete und 1945 bei Bombenangriffen komplett zerstörte Synagoge erinnern. Mit diesem Satz begann ein Artikel, der im Frühjahr 2012 in dieser Zeitung erschien. Jetzt soll die Idee in die Tat umgesetzt werden.

Lesezeit: 3 Minuten
Stadtbürgermeister Armin Wenzel und die frühere Nassauer Pfarrerin Brigitte Menzel-Wortmann haben jetzt einen Entwurf für eine große Bronzeplatte vorgestellt, die in unmittelbarer Nähe zur früheren Synagoge im Obertal installiert werden soll. Und die beiden werben um finanzielle Unterstützung, denn noch ist ein offener Betrag von 3500 Euro zu decken. Die Idee ...
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Synagoge wurde 1857 errichtet

Im Bemühen um die Finanzierung des Denkmals haben Stadtbürgermeister Armin Wenzel und die ehemalige Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Nassau, Brigitte Menzel-Wortmann, einige Fakten über die 1945 zerstörte Synagoge zusammengetragen. Demnach lebten seit Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 30 jüdische Familien in der Stadt. „Die waren Nachbarn, Vereinsmitglieder, Gewerbetreibende, Staatsbürger wie alle anderen auch, bis zur nationalsozialistischen Verfolgung und Entrechtung nach 1933 und den Novemberpogromen 1938, die die Vertreibung und Deportation in die Vernichtungslager zur Folge hatten“, heißt es.

Die Synagoge wurde 1857 auf den Überresten eines ehemaligen Spitals errichtet und am 20. September eingeweiht. Bis zur Verwüstung 1938 war sie Mittelpunkt des religiösen Lebens der Juden in Nassau und Dausenau. Von den mehr als 100 jüdischen Bürgern blieb nach dem Pogrom niemand mehr in der Stadt. Seit Dezember 2010 erinnern 19 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig vor den Häusern und Grundstücken der aus der Stadt vertriebenen und später ermordeten jüdischen Mitbürger. Die Verlegung der Stolpersteine wurde vom früheren Nassauer Beigeordneten Dieter Wortmann angestoßen.

Die gusseiserne Säule, die als Stele genutzt werden soll, stammt aus einem Geschäftshaus von Johanna Strauß, die einst in Nassau einen Lebensmittelladen betrieb. Sie verstarb 1937, ihre Tochter Paula wanderte 1938 in die USA aus. crz

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