Auf dem Weg zum Eigenheim stehen (angehende) Bauherren vor etlichen Entscheidungen – manche fallen leichter, manche erfordern eine längere Bedenkzeit. Ist die grundsätzliche Abwägung zwischen Neubau oder Sanierung gefallen, stellen sich an vielen Stellen Geschmacks- und Kostenfragen. Geht es um Dämmung und Versorgung, gibt meistens das Verhältnis von Aufwand und Nutzen, also die mögliche Energieersparnis, den Ausschlag. Die sogenannte „graue Energie“, also die für die Herstellung der Baustoffe benötigte Energie und der damit verbundene CO2-Ausstoß, kommt erst allmählich in den Blick. Dabei kann man davon ausgehen, dass alleine die Zementproduktion für rund acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Auch für die Herstellung von Mauersteinen und vielen anderen für den konventionellen Bau benötigten Materials wird viel Energie aufgewandt. Bei dem aktuellen Energiemix stammt dieser noch zu häufig aus fossilen Brennstoffen oder Atomkraft. Baustoffe aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen wie Holz und Hanf lassen sich zwar auch nicht ohne Energie herstellen und verarbeiten, aber sie speichern dauerhaft große Mengen am klimaschädlichen CO2. Dass konventionelles Baumaterial jedoch häufig günstiger ist, liegt auch daran, dass sich die Kosten für die Umweltschäden nicht in den Preisen niederschlagen. Dieses Problem zieht sich quer durch unsere Konsumwelt und bedroht unser Klima – ich finde, da muss sich etwas ändern. Sonst werden leider die kommenden Generationen die wahren Kosten für unser Verhalten und die daraus resultierenden Umweltschäden tragen müssen. Wenn wir eine lebenswerte Umwelt hinterlassen wollen, sollten wir dringend nicht nur umdenken, sondern auch anders handeln: im Alltag, aber insbesondere bei energieaufwendigen Projekten wie einem Hausbau – auch wenn es wehtut.